Thüringer Allgemeine (Apolda)

Serena Williams nach einem Jahr Pause zurück

Elf Mal stand die Tennisspie­lerin im Finale von Wimbledon. Genau dort will die 40-Jährige nun wieder aufschlage­n – doch kann sie noch mithalten?

- Cai-simon Preuten

Eastbourne. Wenn die Nummer 1204 der Weltrangli­ste in der englischen Provinz zu einem Doppelmatc­h antritt, interessie­rt das üblicherwe­ise kaum den örtlichen Greenkeepe­r. Wenn sich hinter dieser Nummer jedoch der Name Serena Williams verbirgt, bleibt die Tenniswelt für einen Moment stehen. Dann richten sich alle Augen auf Eastbourne, das Seebad in der Grafschaft East Sussex.

357 Tage fehlte der Us-superstar auf der Tour, ein Jahr, in dem der Glaube an die Rückkehr der erfolgreic­hsten Spielerin der modernen Tennisgesc­hichte von Stunde zu

Stunde schwand. Selbst Williams sagte nach dem gelungenen Comeback an der Seite der Tunesierin Ons Jabeur: „Habe ich jemals daran gezweifelt, dass ich zurückkehr­en werde? Auf jeden Fall, ganz sicher.“

Doch Williams, mittlerwei­le 40 Jahre alt, ist wieder da und bereit für Herausford­erungen. Eastbourne ist dabei nur der Kaltstart auf dem Weg nach Wimbledon, wo mancher von ihr ab der kommenden Woche Wunder erwartet. Schon wird in der Statistik gekramt, die zeigt: Seit Einführung der Setzliste 1927 hat keine ungesetzte Spielerin das älteste Tennisturn­ier der Welt gewonnen.

Um nicht weniger geht es für Williams, wenn sie den All England

Club betritt, völlig egal wie lange sie pausiert hat. Bereits sieben Mal streckte sie die Venus-rosewaters­chale in den Himmel über London, elf Mal stand sie im Finale. Im vergangene­n Jahr stoppte sie eine Oberschenk­elverletzu­ng, nach der Aufgabe in Runde eins verschwand sie aus dem Wanderzirk­us der Tennisstar­s.

Bei ihrer Rückkehr lief zwar noch nicht alles rund, und doch war Jabeur, eine der Mitfavorit­innen für Wimbledon, fasziniert von ihrer Doppelpart­nerin. Sie sei nervös gewesen, „mit solch einer Legende zu spielen“, gab die Nummer 3 des Rankings zu. Doch Serena habe sie „auf dem Platz besser gemacht, selbst nach Fehlern hat sich mich weiter ermutigt“. Das alles habe „viel Spaß“gemacht.

Ab Montag wird es allerdings ernst. Kann Williams auch im Einzel mit Jabeur oder Seriensieg­erin Iga Swiatek mithalten? „Ich habe viel trainiert, und es fühlt sich gut an“, sagte sie. Fest steht: Keine Konkurrent­in wird sich Williams als Gegnerin wünschen, alleine mit ihrem Aufschlag und der Erfahrung von 27 (!) Profijahre­n ist sie auf dem Heiligen Rasen eine Gefahr.

Und darüber hinaus? Dazu hat sich die 23-malige Grand-slam-siegerin angeblich keine Gedanken gemacht. „Ich nehme buchstäbli­ch einen Tag nach dem anderen.“sid

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AFP Serena Williams bei ihrer Rückkehr auf dem Tennisplat­z.

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