Leserbriefe
Ursache und Wirkung im Ukraine-krieg:
Im Februar 1990 sagte Außenminister Hans-dietrich Genscher nach einem Treffen mit dem Außenminister der USA: „Wir waren uns einig, dass nicht die Absicht besteht, das Nato-verteidigungsgebiet auszudehnen nach Osten.“Im Mai 1990 äußerte der damalige Natogeneralsekretär Manfred Wörner in Brüssel: „Das Hauptziel des nächsten Jahrzehnts wird der Aufbau einer neuen Europäischen Sicherheitsstruktur sein, die die Sowjetunion und die Staaten des Warschauer Paktes umfassen. Der russische Präsident Wladimir Putin warb im September 2001 in seiner Rede im Deutschen Bundestag für eine Vereinigung der europäischen Möglichkeiten mit den russischen menschlichen, territorialen und Naturressourcen sowie mit den Wirtschafts-, Kultur- und Verteidigungspotenzialen Russlands. Der Bundestag spendete nach dieser Rede minutenlangen Beifall. Im Oktober 2008 äußerte Altbundeskanzler Helmut Schmidt: „Es gibt einige in der politischen Klasse Amerikas, die glauben, sie könnten sich über die Einflusssphären anderer Großmächte hinwegsetzen.“Alles das sind authentische Aussagen, die die ursächlich Verantwortlichen des Krieges deutlich machen. Das darauf Folgende ist bekannt. Die wirtschaftlichen Maßnahmen gegen Russland kommen empfindlich als Bumerang zurück.
Fritz Westphal, Riechheim Zum Beitrag „Entlastungen – wer zu kurz kommt“(17.6., S. 6):
Sicher ist es nicht leicht für die Regierung, ein ausgewogenes Programm zu schaffen, wovon alle betroffen sind, alles kostet Geld. Aber gerade jetzt merkt man als Rentner mehr denn je, wie betroffen wir sind, alles schlägt auch auf uns voll zu ohne Ausnahme. Die Lebenserfahrung lässt uns vielleicht etwas besser ans Sparen herangehen, aber da schlägt die Betriebskostenabrechnung ins Haus und die Empfehlung 1,10 Euro pro Quadratmeter doch draufzuzahlen neben der Nachzahlung. Das alles zusammen kann niemand so beiseite tun, und da ist ja erst Mitte 2022, wo geht das hin? Also es muss sich als Nächstes auch mit den Rentnern befasst werden. Sonst wissen viele nicht weiter.
Reinhard Dietrich, Erfurt Zum Beitrag „Mccartneys Meisterwerke“(18.6., S. 10):
In Ergänzung der 15 Solo-titel von Sir bzw. Lord Paul möchte ich zwei weitere anfügen: das grandiose „Dear Friend“vom ersten Wings-album 1971, das sich voll mit John
Lennons „Imagine“aus dem gleichen Jahr messen kann. Und dann gibt es noch das Lied „Riding to Vanity Fair“von 2005, der längste Song vom Album „Chaos and Creation in the Backyard“, das von Sir Paul komplett im Alleingang eingespielt wurde, zuvörderst mit dem guten alten Höfner-bass. In beiden Liedern geht es um die Belastbarkeit von Freundschaften. Das 2005er-album ist wie aus einem Guss und ohnehin uneingeschränkt empfehlenswert.
Dirk Haberkorn, Ammern Zum Leserbrief „Anstieg der Energiepreise ist vom Westen selbst verschuldet“(24.6., S. 4):
Die jahrelangen Sanktionen des Westens und der teilweise provokative Aufmarsch der Nato an den Westgrenzens Russlands hätten eine Energiekrise auch schon früher eintreten lassen können. Eine verfehlte Energiepolitik der letzten Jahre dafür verantwortlich zu machen, lenkt nur von den wahren Schuldigen ab. Frieren und Müffeln für den Frieden sind populistische Schlagworte, die die Hilflosigkeit unserer Politiker dokumentieren. Wer soll die Zeche bezahlen? Wir haben nicht 1989 einen Umschwung erzwungen, der uns Freiheit und Wohlstand bescherte, damit wir jetzt durch eine Antifriedenspolitik für die Interessen eines in jeder Hinsicht unberechenbaren Eu-kandidaten und seinen amerikanischen Busenfreund unsere Wirtschaft, unsern Wohlstand und den sozialen Frieden opfern. Um den Ukrainekrieg nicht zu einem jahrelangen Guerillakrieg werden zu lassen, müssen sofort die Waffenlieferungen gestoppt werden und Friedensverhandlungen auf der Ebene aller Beteiligten inklusive der Weltmächte USA und China eingeleitet werden.
Wolfgang Kern, Ilfeld
Immer wird die Schuld bei anderen gesucht. Warum schreiben einige Leser nicht, dass sie sich beim Bau des Hauses, der Größe der Wohnung oder des Neuwagens einfach übernommen und verrechnet haben. Ein alter Werbeslogan geht heute so: Mein Haus, mein Auto, meine Nebenkosten-rechnung.
Uwe Heinemann, Arnstadt
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