Geniales Feuerwerk, lästige Pfützen
Letztes Parkfest-wochenende lockt viele Apoldaer zum Festplatz. Kritik an Konzept der Stadt
Apolda. Nach zweijähriger Pause hat sich das Parkfest in Apolda zurückgemeldet und am Wochenende zweifelsohne sein Highlight mit dem Höhenfeuerwerk am Samstagabend erlebt. Knapp zehn Minuten erhellte eine teils sensationelle Effektschau den Himmel über der Herressener Promenade und verzückte Groß und Klein. Mit einer Zaubershow, Artistik und Comedy sowie Auftritten unter anderem von Ronny Weiland war dann der Sonntagnachmittag für den Besuch von Familien die erste Wahl.
Doch auch wenn sich die Stadt einiges hat einfallen lassen und nach eigenen Angaben rund 60.000 Euro für das eine vor einer guten Woche eröffnete Fest in die Hand genommen hat, gänzlich zufrieden war nicht jeder Gast. Dass mit Petrus keine Verträge zu unterzeichnen sind, ist wenig überraschend. Warum erneut Pfützenbildung das Gelände
zu einem Hindernisparcours werden ließ, wer seine Schuhe nicht ruinieren wollte, das erschließt sich nicht jedem – so hatte die Stadt im Vorfeld noch eine Baufirma eingesetzt, um genau dies zu verhindern.
Nach Verbesserungsvorschlägen gefragt, muss der Exil-apoldaer Lothar nicht lange überlegen. Als zur Double-show ohrenscheinlich Herbert Grönemeyer performte, waren die beiden Zuschauerinseln mit Bierbänken und Schirmen von Beginn an bis auf den letzten Platz gefüllt – mit vielleicht 50 Gästen. Alle anderen mussten stehen. Außerdem meint der gebürtige Apoldaer, dass etwas mehr Werbung dem Parkfest gut getan hätte. Tafeln, die das vollständige Programm zeigen, vermisse er auf dem Festgelände ebenso. „Seitdem Eisenbrand dran ist, geht alles rückwärts – Kulturfabrik, Olle DDR, Stadtmuseum. Es gibt hier Leute, die von Kultur nichts wissen wollen“, macht er seinem Ärger Luft: „Ich bin total enttäuscht.“
Nicht alle Erwartungen erfüllt sieht auch Stefan Preuß, der über zehn Jahren mit seinem Stand nach Apolda kommt. „Seit der Landesgartenschau ist die Bühne hinter dem Festplatz versteckt und nicht mehr vorne. Das ist nicht zuträglich.“Und auch wenn die Standmieten okay seien, müsse auch das Geld erstmal verdient werden. „Das Fest wird sterben, weil es sich keiner leisten kann, einfach zehn Tage für nichts dazustehen.“Auch wenn durch die Krise das Geld gerade überall knapper sei, falle auf, dass Apolda in den Besucherzahlen stärker zurückgegangen ist. Ein klares Konzept könne da Abhilfe schaffen. Das diesjährige Parkfest wirke hingegen wie fünf Minuten vorher wild zusammengewürfelt.