Trockenheit gefährdet Aufforstungen
Größte Waldbrandgefahr in Südthüringen, andere Regionen auch betroffen
Erfurt. Die in vielen Regionen Thüringens seit Mai anhaltende Trockenheit gefährdet zunehmen die Aufforstungen aus dem Frühjahr. „Wir hoffen auf Regen, Regen, Regen“, sagt am Montag Horst Sproßmann, Sprecher von Thüringenforst, dieser Zeitung. Die Niederschläge im Winter und Frühjahr hätten nicht ausgereicht, um der Trockenheit in den Böden in einem bis anderthalb Metern Tiefe zu begegnen. Wenn es nicht bald intensiv regne, bestehe große Gefahr für die jüngsten Anpflanzungen.
Aber auch alte Bäume, die tiefer wuzeln, würden unter der Dürre extrem leiden. Sie würden ihr Wasser aus diesen Tiefen beziehen und bis in die Baumkronen transportieren. Das können dann 20 bis 30 Meter sein. Dafür benötigten diese Bäume besonders viel Energie.
Aus Sicht von Sproßmann spitzt sich die Situation in den Wäldern derzeit weiter zu. Ausnahmen gebe es nur in den Höhenlagen des Thüringer Waldes, oberhalb von 600 bis 700 Metern. Dort seien vielerorts die Niederschläge ergiebiger gewesen, um auch die tieferen Bodenschichten zu erreichen.
Die Trockenheit bedrohe den Wald aber auch wegen der hohen Waldbrandgefahr. Im Südthüringer Forstamtsbereich Heldburg besteht seit Montag mit der Warnstufe 5 die höchste Waldbrandgefahr. Wenn nötig, darf der Forst Waldgebiete auch sperren, um mögliche Brände zu verhindern.
Leicht entspannt hat sich dagegen die Brandgefahr im übrigen Süden und Westen sowie der Mitte Thüringens. Fast flächendeckend gilt hier Stufe 3 und damit mittlere Waldbrandgefahr. Einzig für die Forstämter Erfurt-willrode, Bad Berka und Finsterbergen, aber auch für die Regionen Altenburg und Sonneberg gilt Stufe 4. In der Thüringer Südharzregion herrscht sogar nur geringe Waldbrandgefahr.
Allerdings ist der Freistaat in diesem Jahr bisher von größeren Wald-, Wiesen- und Feldbränden verschont geblieben.