Thüringer Allgemeine (Apolda)

Schnell zusammenfi­nden

Der FC Carl Zeiss Jena gastiert nach 15 Jahren wieder im Trainingsl­ager in Wesendorf. Zwei Probespiel­er im Test

- Holger Zaumsegel

Wesendorf. Ein bisschen war es wie nach Hause kommen. Schließlic­h ist Fußball-regionalli­gist FC Carl Zeiss Jena im niedersäch­sischen Wesendorf kein Unbekannte­r. Entspreche­nd herzlich war am Montag der Empfang durch Marcus Bergmann. Der Verkaufsle­iter des Sportund Wellnessho­tels lavital herzte Jenas Mannschaft­sleiter Uwe Dern, der mit dem damaligen Zweitligis­ten schon 2007 in der über 5000 Einwohner zählenden Gemeinde seine Visitenkar­te abgab – als erste Mannschaft überhaupt.

Seitdem sind über 400 weitere Teams gefolgt. Der FCC nach 15

Jahren auch wieder, um sich im malerische­n Örtchen im Landkreis Gifhorn bis Freitag im Trainingsl­ager auf die Ende Juli startende Saison vorzuberei­ten. Fürs Auftaktpfl­ichtspiel am 30. Juli in der ersten Runde des Dfb-pokals gegen den VFL Wolfsburg hat Bergmann sogar einen Fanschal anfertigen lassen.

Kein Wunder, dass sich die 21 Spieler samt Funktionst­eam sofort heimisch fühlten. „Die Anlage erfüllt alle Erwartunge­n“, sagte Jenas Trainer Andreas Patz. Ab 7.30 Uhr stehen täglich drei Einheit auf dem Programm, egal ob auf dem Trainingsp­latz, der Sporthalle oder im hauseigene­n Fitnessstu­dio. Patz schätzt die Möglichkei­t des gemeinsame­n Beisammens­eins. „Es ist einfach schön, die Jungs mal den ganzen Tag zusammen zu haben. Sie lernen sich besser kennen und sollen schnell zusammenfi­nden.“

Schließlic­h stehen schon jetzt im Vergleich zur Vorsaison neun neue Spieler im Kader. Hinzukomme­n die Probespiel­er Alexey Ogurtsov und Niklas Jeck. Während Ogurtsov (19 Jahre) schon mittrainie­rte und auch beim 7:0-Erfolg beim Test in Rothenstei­n dabei war, ist der 20jährige Innenverte­idiger Jeck (Erzgebirge Aue) erst beim Trainingsl­ager zum Team gestoßen, damit Patz den „spannenden Spieler“beobachten kann. Max Brandt (21) fehlte. Ob der Mittelfeld­mann, der zuletzt für den FC St. Pauli II spielte, verpflicht­et wird, soll spätestens Dienstag entschiede­n werden.

In Wesendorf müssen sich die Jenaer Kicker derweil an einige Vorgaben des Trainertea­ms halten. „Ein Alkoholver­bot ist selbstvers­tändlich“, findet Patz, der genauso beim gemeinsame­n Essen auf die Anzugsordn­ung und das Handyverbo­t pocht. „Das ist wichtig. Wenn wir zusammen sind, möchte ich, dass wir uns austausche­n und nicht jeder am Handy dillert.“Als „Polizist“versteht sich Patz aber nicht, setzt auf Eigenveran­twortlichk­eit. Wenn er dennoch jemanden aus dem Bett holen muss, „dann wird der Lauf länger und das Frühstück kürzer“.

 ?? H. ZAUMSEGEL ?? Hoch das Bein: Justin Schau, Bastian Strietzel, Kevin Kunz und Takero Itoi (von vorn) im Trainingsl­ager beim Dehnen.
H. ZAUMSEGEL Hoch das Bein: Justin Schau, Bastian Strietzel, Kevin Kunz und Takero Itoi (von vorn) im Trainingsl­ager beim Dehnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany