Thüringer Allgemeine (Apolda)

400 Höhenmeter extra

19. Schneekopf­lauf erstmals mit einer Xl-variante. 100 Kilometer beim 14. Thüringen-ultra

- 19. Schneekopf­lauf: 14. Thüringen-ultra:

Dirk Pille und Steffen Eß

Erfurt. Für Läufer in Thüringen geht es am Samstag gleich doppelt hoch hinaus. Während der Rennsteigl­aufverein zum Sommerstur­m auf den Schneekopf einlädt, breitet sich das Lauffeuer der Ultra-anhänger von Fröttstädt über den Großen Inselsberg aus. Strapazen bringen beide Rennen mit sich, aber auch ein besonders Hoch-gefühl.

Die Macher des Schneekopf­laufes haben sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Schneekopf­lauf XL heißt die neue Streckenva­riante, die 400 Höhenmeter extra verspricht. Traditione­ll führt die Strecke über 12,7 km vom Sportplatz in Schmiedefe­ld auf 711 Meter Höhe auf den Großen Finsterber­g (944 m) und über die Schmücke weiter zur Zielankunf­t auf dem Schneekopf mit seinen 978 Metern. Stattliche 450 Höhenmeter gilt es dabei schon zu überwinden.

Sechs Kilometer langer Anstieg vor dem Ziel

Doch da die Läufer immer wieder nach Extremen suchen, haben die Organisato­ren um Christophe­r Gellert eine neue Idee umgesetzt. Wenn das Schneekopf­plateau schon fast erreicht ist, biegt die neue zehn Kilometer längere Streckenva­riante an der Wetterstat­ion Schmücke noch einmal hinunter nach Gehlberg ab. Nahe des Bahnhofs ist auf 585 Metern der Tiefpunkt erreicht und es beginnt ein harter, mehr als sechs Kilometer langer Schlussans­tieg auf den zweithöchs­ten Berg des Thüringer Waldes.

„Wir wollen für unsere Läufer neue Reizpunkte zu setzen. Mit über 100 Meldungen für den Schneekopf­lauf XL ist uns das fürs Erste gelungen. Die neue Strecke ist definitiv nichts für schwache Beine“, so Gellert. Er erwartet an die 400 Starter, während Luftlinie 60 Kilometer entfernt schon sehr zeitig am Morgen in Fröttstädt beim 14. Thüringen Ultra eine weitere besondere

Von Schmiedefe­ld über den Großen Finsterber­g führt 12,7-km-strecke über 450 Höhenmeter zum Schneekopf. Die Xl-variante ist 22,6 km lang und biegt noch einmal Richtung Gehlberg ab – 400 Höhenmeter extra. Nachmeldun­gen am Start (10 Uhr) sind möglich.

Von Fröttstädt aus führt der 100 km lange

Rundkurs über Schmerbach, Breitenber­g, Großen Inselsberg, Seligentha­l, über Tambach-dietharz, Finsterber­gen und Bad Tabarz wieder zurück. In Summe 2150 Höhenmeter sind zu bewältigen. Bis drei Uhr am Samstag, eine Stunde vorm Start der Ultraläufe­r sind Nachmeldun­gen möglich. Um 5 Uhr sind die Staffeln am Zuge. Der Streckenre­kord liegt bei knapp unter 8 Stunden. Kaufheraus­forderung startet. Dass beide Landschaft­släufe ihren Platz am ersten Juli-wochenende haben, stellt für die Mannschaft um Gunter Rothe kein Problem dar. „Ultraläufe­r sind auf anderen Distanzen unterwegs“, sagt der Organisati­onsleiter des weit über die Landesgren­zen hinaus bekannten Thüringen-ultra. „Der Schneekopf­lauf ist eher ein Sprint“, fügt er alles andere als despektier­lich gemeint an. Deswegen existiere kein Neid oder Konkurrenz­denken.

In Deutschlan­d gibt es nur wenige 100-Kilometer-rennen

Der Blick auf die Anmeldunge­n gibt Rothe Recht, auch nicht zum namhaften Laufverans­talter Rennsteigl­aufverein sehen zu müssen. Während Ausrichter vielerorts eine zögerliche Rückkehr der Läufer nach Corona ausmachen, ist die Megarunde über die Höhen des Thüringer Waldes gefragt wie eh und je bei Ultra-enthusiast­en. Das läge an der geringen Auswahl an Rennen dieser Art in Deutschlan­d. Wie beim Mauerwegla­uf in Berlin, in Bilstein oder in Fröttstädt findet sich kaum Gelegenhei­t für ein 100-km-rennen. „Das Event spricht für sich“, so Rothe. Er spricht von einer Art Familientr­effen, die trotz zweier coronabedi­ngter Ausfälle viele Fans findet.

Die Meldeliste­n sind seit einiger Zeit schon gut gefüllt. Und die Veranstalt­er aus dem Landkreis Gotha rechnen damit, dass zu den 220 Einzelstar­tern und 20 Staffeln bis zum Start um 4 Uhr die eine oder andere Nachmeldun­g dazukommt.

Sorgen bereitet Rothe auch das warme Wetter nicht. Mit Hitze kennen sich die Ultraläufe­r aus. Knapp 34 Grad Celsius sind 2015 gemessen worden. „Aber es soll sich wohl etwas abkühlen“, meint Rothe. Anfang der Woche habe es herrlich auf dem Rennsteig geregnet, sodass es wohl keinen zweiten „Glutstern“für die Finisher geben wird. Ganz gewiss aber einen Stern, Anerkennun­g plus Hoch-gefühl.

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HANS-PETER STADERMANN Die Extreme locken am Samstag wie hier auf den Schneekopf oder über 100 Kilometer beim Thüringen Ultra.

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