„Wir sind U-boot-tauglich“
Die Band „Rest of best“, die neun Mal bei Olympischen Spielen aufgetreten ist, feiert am Freitag in Weimar ihr 35-jähriges Bestehen
Weimar. Feste soll man feiern, wie sie fallen. Und zum Glück kann man das auch wieder. So ist Roland Rynkowski derzeit in Feierlaune, mit wenig Schlaf und vielen Getränken. Samstag hatte er seinen 70. – mit kleiner Vor-, kräftiger Tag- und gemütlicher Nachfeier, die am Wochenende folgt. Doch zuvor wird Freitag im Uhrenwerk Weimar musikalisch angestoßen: Die Band „Rest of best“, deren Chef er ist, wird 35.
Während er als Gründungsmitglied seit den Anfängen dabei ist, sind die Erfurterin Kerstin Radtke, die Erzgebirglerin Arite Mayhofplewe
und der ebenfalls aus Weimar stammende Lutz Schwabe erst 1995 dazugestoßen. „Aber das sind auch schon 27 Jahre. Ähnliche Konstanz können nur wenige Bands vorweisen“, sagt Rynkowski. „In der Musikszene, wo viele damals Suchende waren, haben wir uns gefunden.“
Die folgende Karriere hat sie weit über Thüringen hinaus bekannt gemacht. Sportler aller Kontinente kennen das Quartett aus dem Freistaat, das immerhin neun Mal (!) an Olympischen Spielen teilgenommen hat. Ein Rekord, mit dem sie sogar Eisschnellläuferin Claudia Pechstein übertreffen. 1998, in Nagano, hatte „Rest of best“olympibass, sche Premiere. Damals besaß Thüringen ein eigenes Haus, die Band begleitete die tägliche Bratwurst-, Kloß- und Bierparty mit stimmungsvoller A-cappella-musik. Das sprach sich schnell herum. Und so wollte in all den Jahren nicht nur Gunda Niemann-stirnemann ihr gewonnenes Edelmetall mit Rest of best-musik feiern, sondern andere Top-sportler auch. Als Rynkowski davon berichtet, holt er den Kontraauf dem sich Legenden wie Muhammad Ali und Usain Bolt mit Schriftzügen verewigt haben.
Er bringt das Instrument auch am Freitag mit. Der Abend soll unter dem Motto „Next Generation“stehen, auch Nachwuchsmusiker werden auf der Bühne spielen, drei von ihnen sind die Söhne von Rynkowski. „Aber natürlich werden wir auch als gewohntes Rest of bestquartett singen.“Auf die Frage, ob alle vier auch dick befreundet sind, zögert der 1.95 Meter-hüne kurz mit der Antwort, um dann zu sagen: „Gestartet waren wir als Zweckgemeinschaft, um natürlich auch finanziell etwas zu erreichen. Mittlerweile sind wir U-boot-tauglich.“
Die gemeinsamen Tourneen und Auftritte verlaufen ohne große Misstöne: „Wir können uns gegenseitig voll aufeinander verlassen und schätzen uns auch sehr.“
Die Menge an Titeln im Repertoire hat sich über die Jahrzehnte hinweg deutlich vergrößert. „Es könnten fast 100 sein“, vermutet Rynkowski. Und immer kommen neue hinzu. Vielleicht auch Freitag, wenn dann in großer Besetzung mit jungen Talenten gespielt wird. Wobei das Feiern auch beim Jubiläumskonzert nicht zu kurz kommen soll.
Freitag, 1. Juli, 19 Uhr, Uhrenwerk Weimar. Karten in den Pressehäusern und an der Abendkasse