Sportler müssen draußen bleiben
SG Medizin Bad Sulza verstimmt, weil Regelschulturnhalle nicht genutzt werden darf
Bei der SG Medizin Bad Sulza herrscht momentan besonders bei den Tischtennis- und den Badminton-spielern große Verstimmung im Verein, weil die Mitglieder draußen bleiben müssen. Gemeint ist die Turnhalle der Staatlichen Regelschule, die sich in direkter Nachbarschaft zum Sportgelände befindet. Es habe sogar schon Austritte wegen der fehlenden Verfügbarkeit der Halle gegeben, erklärt Vereinspräsident Ronny Höss. Die Abteilungen Tischtennis und Badminton seien nun mal an die Halle gebunden und könnten diese „seit ewigen Zeiten“nicht nutzen.
Der Geduldsfaden bei der SG Medizin Bad Sulza ist merklich dünn geworden. Zuerst war es die Pandemie, die den Sportbetrieb auf den Kopf stellte und nun sind es angeblich die Toiletten, auf die der Verein doch aber verzichten könnte: „Wozu benötigen wir die sanitären Anlagen in der Halle? Wir haben direkt nebenan funktionierte WCS und Duschen, die ohne Probleme genutzt werden können“, fragt sich Ronny Höss, der sich auf ein Schreiben der Verwaltung des Landratsamtes des Weimarer Landes in Apolda bezieht.
Dort heißt es: „Bei der Wiederherstellung des Sanitärbereiches sind zusätzliche notwendige Arbeiten aufgetreten. Diese führen nach
Rücksprache mit den Verantwortlichen zu einer Terminverschiebung bis August 2022. Sofern sich die Materiallieferungen nicht weiter verzögern.“
Doch den bösen Mitarbeiter im Amt, der aus Unfähigkeit oder purer Boshaftigkeit den Sportverein quälen will, den gibt es in diesem Fall definitiv nicht, wie eine Zeitungsnachfrage beim Landratsamt bestätigt. So betreffen die Bauarbeiten eben nicht nur die Toiletten, sondern auch einen der beiden Eingangsbereiche – nämlich unglücklicherweise genau denjenigen von beiden, über den es direkt vom öffentlichen Raum in die Halle geht. Der Eingang über das Schulgelände ist mit Schulschluss geschlossen.
Zum Hintergrund erklärt die Toskanaschuldirektorin Manja Plotka, dass der hintere Eingangsbereich letztes Jahr komplett unter Wasser stand und noch Fliesenarbeiten anstehen und eine Nutzung des Zugangs folglich unmöglich ist. „Des Weiteren ist dieser Bereich in der Zeit der Abriss-, Fliesen- und Malerarbeiten nur grob gereinigt worden, so dass hier erhöhte Unfallgefahr besteht“, heißt es in ihrem Schreiben, das am Mittwoch auch dem Sportverein zuging. Die Schulleiterin betont, dass sie den Unmut des Vereinsvorstandes verstehen kann. Auch die Regelschule habe Entbehrungen wegen dieser und anderer Bauarbeiten hinnehmen müssen.