Nicht herzlos, aber gedankenlos: Hundevater appelliert an Vernunft
Harald Lisker sucht Infos zu Fundkatze in Apolda und klärt über richtigen Umgang mit Wildtiernachwuchs auf
Apolda. Auch wenn weniger Tiere als vor der Pandemie ausgesetzt werden, über einen Mangel an Aufgaben kann sich Apoldas Hundevater Harald Lisker nicht beschweren. Dafür sorgen Wildunfälle und übereifrige Waldspaziergänger, die gedankenlos Fuchswelpen, Rehkitze oder Waschbärbabys in die Tierauffangstation bringen, weil sie der Meinung sind, damit etwas Gutes zu tun. Tatsächlich werden die Tiere so meist überhaupt erst in Gefahr gebracht. Über einen Anruf bei Lisker oder bei der Rettungsleitstelle, die fachmännische Auskunft vermittelt, könnte das vermieden werden. Die wenigstens dieser Tiere brauchen Hilfe vom Menschen.
Neuzugang im Tierheim ist jedoch diesmal ein Kater, der am Dienstag, den 28. Juni zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr in der Tierarztpraxis in der Bahnhofstraße in Apolda ausgesetzt wurde. Erst beim Putzen fiel die herrenlose blau-graue Katzentransportbox auf. Augenscheinlich ist der vier bis sieben Jahre alte Kater gesund. Ihm fehlt ein Zahn. Es ist löblich, dass der Vorbesitzer das Tier nicht einfach draußen ausgesetzt hat, erklärt Harald Lisker. Doch wenn er für sein Tier das Beste im Sinn gehabt hätte, hätte dieser wenigstens noch Futtervorlieben, ob es ein Freigänger ist und andere wichtige Infos notiert. Ein Vermitteln in den falschen Haushalt kann nun zu Tierleid und Schäden am Hausstand führen. „Und wenn er gesagt hätte, dass er arm ist. Auch dann hätten wir eine Lösung gefunden“, so Apoldas Hundevater der eine Handvoll Haushalte mit geringem Einkommen mit Futterspenden unterstützt, damit die Tiere in gewohnten Umfeld bleiben können.
Harald Lisker erhofft nun nähere Auskünfte zum Kater, um diese zielgerichtet zu vermitteln. Kontakt unter 0171 / 19 56 370.