Lust auf mehr
Die knappe Niederlage beim Wimbledon-comeback weckt bei Serena Williams den Wunsch nach weiteren Auftritten
London. Serena Williams (Foto) genoss noch einmal den letzten Jubel der Fans. Trotz aller Enttäuschung über das dramatische Ende ihres kurzen Comebacks verabschiedete sich der Tennis-superstar mit einem Lächeln aus Wimbledon. Ein Abgang für immer? Kurz vor Mitternacht deutete die 40-Jährige an, dass sie sich einen weiteren Auftritt beim nächsten Grand-slam-turnier vorstellen kann. „Wenn du zuhause bist, besonders in New York und bei den US Open, dem Ort meines ersten Grand-slam-siegs, ist das immer etwas super Besonderes“, sagte Williams mit leiser Stimme.
Mit einer Designer-handtasche in den Farbtönen Beige und Ebenholz über der Schulter schritt Williams nach ihrer Pressekonferenz vom Podium. Die Strapazen über 3:10 Stunden beim 5:7, 6:1, 6:7 (7:10) gegen die französische Wimbledon-debütantin Harmony Tan hatten der Amerikanerin zugesetzt. „Das war wahnsinnig und intensiv. Nicht das Resultat, für das ich hier war, aber ich hatte Spaß“, schrieb sie später auf Instagram: „Es geht immer weiter.“
Wohin, wollte sie nicht sagen. Bis zu den US Open sind es noch zwei Monate. „Wer weiß, wo ich als nächstes auftauchen werde“, sagte Williams auf die Frage, ob es ihr letztes Match gewesen sei. „Das kann ich nicht beantworten.“Dass sie nach einem Jahr Verletzungspause überhaupt noch einmal ihre Karriere auf der Jagd nach dem 24. Grand-slam-titel fortsetzte, war bereits eine kleine Sensation. Noch einmal tauschte sie das Leben als Investorin und Mutter gegen das einer Profi-sportlerin. Doch der Auftritt am Ort ihrer sieben Wimbledon-triumphe lässt nicht darauf hoffen, dass sie noch einmal zu alter Stärke zurückfindet.
Anders präsentierte sich Jule Niemeier. Die 22 Jahre alte Dortmunderin sorgte für eine Überraschung und bezwang die an Nummer zwei gesetzte Anett Kontaveit aus Estland locker mit 6:4, 6:0. Ihr folgen in Runde drei Angelique Kerber nach dem 6:3, 6:3 über Magda Linette und Tatjana Maria (Bad Saulgau).
Bei den Herren profitierte Oscar Otte nach nur 13 Minuten beim Stand von 3:1 von einer Aufgabe seines Gegners Christian Harrison (USA). Ausgeschieden ist Maximilian Marterer.