Ex-popstar R. Kelly muss 30 Jahre in Haft
Sänger von Hits wie „I Believe I Can Fly“missbrauchte jahrzehntelang Minderjährige
Washington. Es ist bald 30 Jahre her, dass Robert Sylvester Kelly mit der Ballade „I Believe I Can Fly” am Pop-firmament auftauchte und zu einem langen kommerziellen Höhenflug ansetzte. Am Mittwoch erlebte der Ex-superstar den Totalabsturz. In New York verurteilte Richterin Ann Donnelly den 55-Jährigen, der im vergangenen Herbst wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping, sexueller Nötigung und Menschenhandel schuldig gesprochen worden war, zu 30 Jahren Gefängnisstrafe.
Die Staatsanwaltschaft hatte aufgrund der „Schwere” der Vergehen wie der generalstabsmäßigen Planung und Vertuschung 25 Jahre gefordert. Die Verteidigung machte geltend, dass Kelly in seiner „traumatischen Kindheit“voller „Armut und Gewalt“selber fortgesetzt missbraucht worden sei und darum höchstens eine Strafe von unter zehn Jahren angemessen verdiene.
Vor der Strafmaßverkündung, der Dutzende Schaulustige im Gericht in Brooklyn beiwohnten, nutzten mehrere Opfer des Künstlers ihr gesetzliches Recht und trugen ihre individuellen vor.
Vieles davon war Kelly-fans wie Kelly-hassern bekannt. Schließlich gehen die ersten Vorwürfe gegen ihn 25 Jahre zurück. Schweige-kartelle und Freisprüche bewahrten Kelly vor dem Gefängnis. Erst 2021 wurde im Zuge der Metoo-bewegung rechtskräftig, was die zuständige Staatsanwältin Jacquelyn Kasulis so formulierte: „Dieses Urteil brandmarkt R. Kelly für immer als sexuelles Raubtier.”
Kelly, der im Prozess eine schwarze Sonnenbrille und ein khakifarbenes Oberteil trug, kündigte über seine Anwälte die Anfechtung des Urteils an.
Leidensgeschichten