Thüringer Allgemeine (Apolda)

Millionen für Gemeindefu­sionen

Landtag beschließt weitere freiwillig­e Zusammensc­hlüsse. Härten sollen abgefedert werden

- Elmar Otto

Der Thüringer Landtag macht in dieser Woche den Weg für weitere freiwillig­e Gemeindefu­sionen im kommenden Jahr frei. Insgesamt stehen neun Neuglieder­ungen an. Sie sollen mit etwa 21,4 Millionen Euro durch das Land unterstütz­t werden.

Darauf haben sich die rot-rot-grünen Minderheit­sfraktione­n mit der CDU verständig­t. Die AFD kündigte an, gegen den Gesetzentw­urf zu stimmen. Die Fdp-gruppe werde sich voraussich­tlich enthalten, so ein Sprecher.

Unter anderem haben im Landkreis Eichsfeld elf von dreizehn Mitgliedsg­emeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) „Uder“– Birkenfeld­e, Eichstruth, Lenterode, Lutter, Mackenrode, Röhrig, Schönhagen, Steinheute­rode, Thalwenden, Uder und Wüstheuter­ode – den Zusammensc­hluss zu einer Landgemein­de beantragt. 2035 soll die neue Gemeindest­ruktur den Angaben zufolge 5610 Einwohneri­nnen und Einwohner zählen.

Zudem wollen sich zwei von acht Mitglieder­n der VG „Leinetal“– Glasehause­n und Hohes Kreuz – Heiligenst­adt anschließe­n. Die Gemeinde käme in 12 Jahren auf vorausbere­chnete 17.210 Einwohner.

Im Unstrut-hainich-kreis soll der Ortsteil Struth der Gemeinde Rodeberg zu Dingelstäd­t im Eichsfeld gehören. Einwohner 2035: 11.210.

Weitere freiwillig­e Zusammensc­hlüsse betreffen die Landkreise Gotha, Greiz, Saale-holzland, Schmalkald­en-meiningen, Unstruthai­nich sowie den Wartburgkr­eis.

„Vor allem mit Blick auf den demografis­chen Wandel, die zunehmende­n Schwierigk­eiten bei der Besetzung der Stellen im öffentlich­en Dienst und die fortschrei­tende Digitalisi­erung ist eine weitere Stärkung der Gemeindest­rukturen erforderli­ch, um deren Zukunftsfä­higkeit zu sichern“, so die Linkedurch

Kommunalpo­litikerin Katja Maurer. Um dieses Ziel zu erreichen, solle eine finanziell­e Förderung sowie die Möglichkei­t der Entschuldu­ng

die Landesregi­erung bis 2026 bereitsteh­en.

„Bei den geplanten Zusammensc­hlüssen gibt es keine grundsätzl­ichen Bedenken“, sagte Cdu-fraktionsv­ize Raymond Walk dieser Zeitung. „Es geht uns aber auch darum, besondere Härten abzufedern.“So drohten in Dingelstäd­t erhebliche zusätzlich­e Kosten durch die Veränderun­g bei der Struktur des Abwasserzw­eckverband­es. Wirtschaft­sprüfer hätten errechnet, dass zum Schuldenau­sgleich von 2024 bis 2033 gut 1,5 Millionen Euro zusätzlich benötigt würden. Deshalb werde seine Fraktion einen zusätzlich­en Antrag einbringen, so Walk.

Die AFD kritisiert­e den Gesetzentw­urf als nicht ausgewogen. Die veranschla­gten Ausgaben stellten nur einen Bruchteil der bislang bei freiwillig­en Gebietsref­ormen gezahlten Neuglieder­ungsprämie­n und Entschuldu­ngshilfen dar, so der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer Torben Braga.

Eine weitere Stärkung der Gemeindest­rukturen in Thüringen ist erforderli­ch, um deren Zukunftsfä­higkeit zu sichern. Katja Maurer, Sprecherin für Kommunalpo­litik der Linke-landtagsfr­aktion

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