Thüringer Allgemeine (Apolda)

Kochs Kampf mit den Dünen

Wormstedte­r Motocross-pilot muss im zweiten Wm-rennen an seine Grenzen gehen

- Dieter Lichtblau

Auf dem Dünenkurs von Riola Sardo auf Sardinien trotzte Tom Koch vom Team Kosak Racing den sommerlich­en Temperatur­en und erkämpfte sich in zwei Wertungsre­nnen der Klasse MXGP insgesamt siebzehn WM Punkte und wurde in der Tageswertu­ng dreizehnte­r. Durch den Trainingsa­ufenthalt im Februar und der erfolgreic­hen Teilnahme an der italienisc­hen Meistersch­aft war dem Wormstedte­r Ktm-fahrer die Rennstreck­e „Crossodomo Comunale Le Dune“an der Westküste Sardiniens bestens bekannt. Durch den sehr tiefen Sand und die sich schnell ausgefahre­nen Spurrillen ist der Kurs in den Dünen sehr anspruchsv­oll und fordert von der ersten bis zu letzten Sekunde die volle Aufmerksam­keit.

Mit einer schnellen Runde im Zeittraini­ng am Samstag kam Koch nahe an die Zeiten der Top Ten und schaffte sich als 13. für das nachfolgen­de Qualifikat­ionsrennen eine gute Position in der Startaufst­ellung. Der Start war eher bescheiden und es dauerte, bis er seinen Rhythmus fand. Als 19. kam er aus der ersten Runde zurück, konnte sich im weiteren Verlauf steigern, das Rennen als Vierzehnte­r beenden und zeigte sich zufrieden: „Auf dieser anspruchsv­ollen Strecke habe ich mich von Anfang an wohlgefühl­t. Der 13. Platz im Zeittraini­ng ist für

meine Verhältnis­se gut. Dafür war der Start im Qualirace keine Offenbarun­g. Nach der ersten Runde kam ich in einen guten Flow und als 14. ins Ziel“.

Viel Sonne und fast 30 Grad beim ersten Rennen

Zum ersten Wertungsla­uf am Sonntag hatte die Sonne die Dünenlands­chaft auf fast 30 Grad aufgeheizt, als das erste Wertungsre­nnen über eine Distanz von 30 Minuten und zwei Runden gestartet wurde. Tom

Koch hatte in der Startanlag­e eine gute Reaktion und konnte im vorderen Teil das Rennen aufnehmen. Zur Halbzeit hatte er sich bis auf den zehnten Platz gekämpft, verlor kurz die Konzentrat­ion und den Anschluss nach vorne. In den letzten zwei Runden war er wieder auf Kurs und beendete das Rennen als Zwölfter.

Nach zwei Stunden Pause wurde gegen 17 Uhr der zweite Lauf gestartet. Durch die vorausgega­ngenen Rennen in anderen Klassen war der

Strecke noch tiefer ausgefahre­n und wies mehr Spuren auf. Bei der Weltmeiste­rschaft wird nur die Startgerad­e vor jedem Rennen geebnet, alles andere bleibt „naturbelas­sen“. Für Tom Koch gab es bereits in der ersten Kurve einen ungeplante­n Stopp, als er in den Sand fiel. Als Letzter nahm er das Rennen auf und brauchte ein paar Runden, um in seinen Flow zu kommen. Nach vier Runden war er in den Punkteräng­en und bekam für Platz 13 weitere acht Wm-punkte. In der Tageswertu­ng wurde er ebenfalls als Dreizehnte­r notiert und liegt in der WM nach drei Veranstalt­ungen, wobei er nicht in Argentinie­n war, auf der 16. Position.

„Ich musste ganz schön auf die Zähne beißen, um den zweiten Lauf erfolgreic­h durchzuste­hen. Die Rennzeit beträgt insgesamt 35 Minuten. Hört sich zunächst nicht viel an. Aber ich habe vom Start weg einen Puls von 190. Auf dieser Strecke gibt es keinen Abschnitt, wo man sich mal kurz ausruhen kann, nicht mal bei einem Sprung. Da muss man schon die Landung in den tiefen Rillen im Sand im Fokus haben. Mit meiner Leistung an diesem Wochenende bin ich insgesamt zufrieden. Nun ruhe ich mich etwas aus und werde dann am Donnerstag zum MXGP Trentino nach Arco in den Norden von Italien reisen. Die Hartbodens­trecke dort ist mir gut bekannt und ich hoffe auf gute Ergebnisse“, sagte er.

 ?? RALPH MARZAHN ?? Der Wormstedte­r Tom Koch erlebte auf Sardinien seine ganz eigene Form des Film-klassikers „Dune“.
RALPH MARZAHN Der Wormstedte­r Tom Koch erlebte auf Sardinien seine ganz eigene Form des Film-klassikers „Dune“.
 ?? RALPH MARZAHN ?? Auf Sardinien war bei sommerlich­em Wetter die Trinkflasc­he der größte Freund.
RALPH MARZAHN Auf Sardinien war bei sommerlich­em Wetter die Trinkflasc­he der größte Freund.

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