Deutsche Malerei von 1370 bis 1550 in Frankreich
Drei Ausstellungen widmen sich dem Thema
Colmar. Fast 500 Werke aus dem Mittelalter und der Renaissance, die in den deutschsprachigen Regionen des Heiligen Römischen Reiches entstanden sind, haben Kunsthistoriker in französischen Sammlungen ausfindig gemacht. 200 Gemälde werden nun in Colmar, Dijon und Besançon präsentiert, darunter Malereien von Meistern wie Lucas Cranach, Albrecht Dürer und Martin Schongauer.
Unter dem Titel „Couleur, Gloire et Beauté“(Farbe, Ruhm und Schönheit) präsentiert allein das Unterlinden-museum in Colmar mehr als 60 Werke. Dabei legt die Einrichtung, in deren Sammlungen sich der weltberühmte Isenheimer Altar von Matthias Grünewald befindet, den Schwerpunkt auf die im späten Mittelalter in der Region entstandenen Kunst. Städte wie Basel, Colmar, Freiburg im Breisgau und Straßburg zählten damals zu den Zentren künstlerischer Produktion. Unter den Exponaten befinden sich auch Werke von Martin Schongauer (1450-1491), der wegen seiner delikaten Malerei von seinen Zeitgenossen „Martin Schön“oder „Hübsch Martin“genannt wurde.
Schongauer gilt auch als einer der bedeutendsten Grafiker vor Albrecht Dürer, den er entscheidend beeinflusste. Von Dürer ist „Die Kreuzigung Christi mit dem Stifter Kaspar zu Rhein“zu sehen. Das kleinformatige Werk wurde lange Zeit dem Umkreis von Schongauer zugeschrieben.
Das Museum der Schönen Künste in Dijon im Burgund stellt unter dem Titel „Maîtres et merveilles“(Meister und Meisterwerke) über 70 Werke aus dem 15. bis frühen 16. Jahrhundert aus. Das Museum für Schöne Künste und Archäologie in Besançon präsentiert in der Werkschau „Made in Germany“die deutsche Renaissance-malerei. Die drei Ausstellungen sind bis zum 23. September 2024 zu sehen. dpa