Vom Staub der Macht
Die Gefahr, die eigene Bedeutung über die abgelaufene Zeit hinaus zu überschätzen, liegt in der menschlichen Natur. Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand ist da keine Ausnahme.
Vielleicht hat sich der Oberndorfer da was vom Alt-landrat abgeguckt. Hans-helmut Münchberg zumindest ist das Rentneridyll in Tiefengruben nicht genug, sodass er bis heute im Kreistag wenig konstruktiv, dafür aber stets polemisch mitmischt und so höchstselbst nach und nach den verdienten Lack am eigenen Denkmal abschmirgelt.
Macht macht immer etwas mit den Machtmenschen
Nun gut. Fakt ist, dass es nicht selten denen schwerfällt, von der Macht zu lassen, die sich daran teils über Jahre hinweg berauschten. Und dabei Allüren entwickelten, zu Selbstüberschätzung neigten und andere auf infantile Art gelegentlich spüren ließen, wann’s Zeit für den Katzentisch ist. All das, obgleich die eigene Fehlbarkeit offenbar wurde.
In der Stadtverwaltung jedenfalls dürfte manch Mitarbeiter froh sein, dass bald ein neuer Bürgermeister die dicke Staubschicht beiseite fegt, die sich nach und nach dank Behäbigkeit und offen gelebter Nonchalance im Amtsstübchen bildete.
Zumindest hinter den Kulissen wirbelt dieser Bürgermeister gerade mächtig Staub auf. Klar, es geht ja auch um was. Besonders für ihn selbst. Etwa in Sachen Anschlussverwendung. Im Stadtrat zum Beispiel, für den er kandidiert. Blöd nur, dass der sich konstituiert, noch ehe seine Amtszeit endet. Nimmt Eisenbrand, so er gewählt, das Ratsmandat an, kann er nicht mehr Stadtoberhaupt sein. Apolda stünde ohne Führung im Rathaus da.
Also wer jetzt behauptet, das wäre ja gar nicht anders als in den letzten Jahren, also der bekommt was auf die Finger. Aber sowas von . . .