Thüringer Allgemeine (Apolda)

Hundevater bittet um Informatio­n zu Fund-welpen

Um nähere Informatio­nen zur Herkunft von drei kleinen und süßen Vierbeiner­n zu bekommen, benötigt Harald Lisker Hinweise

- Dirk Lorenz-bauer

Apoldas Hundevater bittet die Bevölkerun­g um Hinweise zur Herkunft beziehungs­weise den Umständen, die sich um drei zuckersüße Hundewelpe­n drehen. Aufgefunde­n wurden diese vor einigen Tagen am Ortsrand von Oberreißen nahe des Brennstoff­handels.

Derzeit hat er die Mischlinge (Jagdhund/gebirgssch­weißhund) in der Tierauffan­gstation in Obhut. 52 Bewerbunge­n um die Racker hat er bereits, an Nachfrage mangelt es also nicht. Zumal die Welpen bei Abgabe entwurmt, entfloht, geimpft und gechippt sein werden.

Lisker schätzt, dass sie etwa zehn Wochen alt sind. Die Zusammenhä­nge ihres Auffindens sind ihm derzeit aber noch einigermaß­en unklar. So interessie­rt ihn, wo sie herkommen, wer sie möglicherw­eise ausgesetzt hat. Dabei tut sich Harald Lisker insoweit ein möglicher Zusammenha­ng auf, als er im benachbart­en Zwinger der Tierauffan­gstation eine Hündin betreut, die haargenau so aussieht, als seien es ihre Welpen. Geboren hat sie diese aber eben nicht, weil die Milchleist­en dafür nicht ausgeprägt genug seien, erklärt Lisker. Dennoch: Alle vier Tiere könnten vielleicht in einem größeren Zusammenha­ng stehen, dem Lisker gerne nachgehen würde, weshalb er auf Infos aus der Bevölkerun­g hofft (Telefon: (0171/1956370).

Die Hündin wurde Anfang Februar im Bereich des Klinikzent­rums Bad Sulza gefunden. Sie trug keinen Chip, wies keine sonstigen Merkmale auf, die hätten auf Besitzer schließen lassen können. Auch sei sie weder an Leine noch an Halser

band gewähnt gewesen, so Lisker. Im Zusammenha­ng mit dem Abhandenko­mmen von Tieren teilt der Amtstierar­zt und Leiter des Veterinäru­nd Lebensmitt­elüberwach­ungsamtes, Stefan Kleinhans, unter der Überschrif­t „Mein Tier ist seit gestern weg – was mach‘ ich nun?“mit, dass es sich dabei um eine Initiative zum präventive­n Tierschutz handele. Dazu verweist

auf die Internetse­ite des Veterinäru­nd Lebensmitt­elüberwach­ungsamtes. Dort nämlich könnten Bürger Informatio­nen abrufen und Hinweise finden, die helfen sollen, gefundene beziehungs­weise verloren gegangene Tiere wieder den Haltern zukommen zu lassen.

Weiter teilt Stefan Kleinhans dazu mit: Mit dem „Suchtierst­eckbrief“und dem „Fundtierre­gister“

beabsichti­gt die Untere Veterinärv­erwaltung im Landratsam­t eine Brücke der Bürger zu den Behörden für entspreche­nde Notfälle zu schlagen. Suchende Halter fordern dazu das Leerformul­ar „#suchtierst­eckbrief“als pptx-datei über

post.veterinaer­amt@weimarerla­nd.de

an, ergänzen es um Foto und Angaben zum Tier und senden es an die Veterinärb­ehörde zurück.

Finder fordern das Leerformul­ar „#fundtierre­gister“als pptx-datei über ihre Fundbehörd­e an und klären mit dieser den Verbleib des Tieres ab. Die Fundbehörd­en leiten die mit Foto und Angaben versehene Datei zum Findling an das Veterinära­mt weiter.

Hunde und Katzen sind unstrittig Haustiere. Nach dem Bürgerlich­en Gesetzbuch unterliege­n Tiere als

Sachen dem Fundrecht (Paragraf 965 bis 984 BGB), auch wenn es sich hier um Mitgeschöp­fe handelt. Nicht jeder weiß, an wen wendet man sich, wenn ein Tier verloren oder besser noch gefunden wurde? Richtig, an die Fundbehörd­e in der Gemeinde, in der das Tier verloren ging oder zur Fundsache wurde, sagt Stefan Kleinhans. Denn diese ist nämlich örtlich zuständig. Und sie hat im Idealfall ein einschlägi­ges Tierheim/tierauffan­gstation (wie die von Harald Lisker) unter Vertrag oder betreibt ein eigenes.

Doch nicht jede Katze, wird zur Fundsache. Gerade auf dem Land haben Katzen oft Freigang, so Kleinhans. Das heißt, sie „stromern“herum. Dennoch haben sie einen Halter, der sie bei Verlust schmerzlic­h vermisst. Es macht Sinn und ist richtig, dass die Katzen, gechippt und kostenlos in einem Onlinetier­register erfasst werden, um beim glückliche­n Wiederfind­en Tier und Halter unverzügli­ch wieder zusammenbr­ingen. Hunde hingegen müssen immer mit RFIDCHIP gekennzeic­hnet sein. Bei Ihnen ist so grundsätzl­ich auch von einem Halter auszugehen. „Scheinbar hilflose herumstrom­ernde Tiere, die noch dazu handzahm sind, einfach zu vereinnahm­en und in irgendein Tierheim nach eigenem Geschmack zu verschlepp­en – das geht gar nicht. Es verkompliz­iert die Situation für Tier und Tierbesitz­er unnötig. Erst nach mehreren Tagen mag hier tatsächlic­h Gefahr im Verzug bestehen - Extremwett­erlagen einmal ausgenomme­n. Werktags ist die Kommunalve­rwaltung und damit auch die Fundbehörd­e in der Regel erreichbar und kann damit befasst werden.“, so Kleinhans.

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 ?? DIRK LORENZ-BAUER (2) ?? Apoldas Hundevater Harald Lisker mit der Hündin, die Anfang Februar nahe des Klinikzent­rums Bad Sulza gefunden wurde (links) und mit den hübschen Fund-welpen, über deren Herkunft er gern mehr erfahren würde (rechts).
DIRK LORENZ-BAUER (2) Apoldas Hundevater Harald Lisker mit der Hündin, die Anfang Februar nahe des Klinikzent­rums Bad Sulza gefunden wurde (links) und mit den hübschen Fund-welpen, über deren Herkunft er gern mehr erfahren würde (rechts).

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