Berührende Familienmosaike bei den Lesarten
Im Mon Ami liest Inger-maria Mahlke aus „Unsereins“
Inger-maria Mahlke und Necati Öziri wurden für ihre Romane bereits beim Deutschen Buchpreis gefeiert. In Weimar sind sie die nächsten Gäste des Literaturfestivals Lesarten. Zunächst kommt Inger-maria Mahlke mit „Unsereins“am Montag, 13. Mai, 19.30 Uhr, ins Mon Ami.
In „Unsereins“wendet sich die Autorin ihrer Heimatstadt Lübeck zu und lässt die Geschichte am Ende des 19. Jahrhunderts beginnen. Nicht die wohl bekannteste Familiengeschichte der Hansestadt thematisiert sie – wie Thomas Mann in „Buddenbrooks“– sondern die Gesellschaft fernab der Oberschicht. Mahlke blickt auf Handwerker, Arbeiter und Hausangestellte. Geht es vordergründig um die Senatorenfamilie Lindhorst, rückt die Autorin vor allem das Leben der Frauen, aber auch der Lohnarbeiterinnen und Angestellten in den Mittelpunkt und bietet auf diese Weise eine ungewohnte Perspektive an. All das verwebt Inger-maria Mahlke in die Familiengeschichte der Manns und den Erfolg der Buddenbrooks. So entsteht eine Parallelerzählung.
Necati Öziri ist Autor und Theatermacher und liest am 14. Mai im Mon Ami aus „Vatermal“, wofür er 2023 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gewählt wurde. Sein Debüt handelt von dem jungen Arda, der sich an seinen abwesenden Vater wendet, um ihm von sich und dem Leben ohne ihn zu erzählen. Währenddessen liegt der junge Mann mit Organversagen im Krankenhaus und wird abwechselnd von seiner Schwester und seiner Mutter besucht, die seit Jahren keinen Kontakt miteinander haben. So wird der Roman zum Mosaik einer Familiengeschichte. red