Thüringer Allgemeine (Apolda)

Blick für Details in städtische­r Landschaft

Maik Schau tritt für die Linksparte­i zur Apoldaer Bürgermeis­terwahl an. Die Stadt für Familien attraktiv erhalten

- Dirk Lorenz-bauer

Maik Schau (43) ist „ein Mann der Straße“. Denn er kennt das Apoldaer Pflaster so gut wie seine Westentasc­he. Logisch, er ist Leiter des Kommunalse­rvice (KS).

Wie aus der Pistole geschossen platzt er bei der Testfrage des Reporters nach der Anzahl der Papierkörb­e im Stadtgebie­t heraus: über 2000. Auch sonst steckt der zweifache Vater tief in den Details drin.

Nun schickt sich Maik Schau (parteilos) an, das Rathaus zu erobern. Für die Linksparte­i tritt der Bürokaufma­nn und Betriebswi­rt bei der Bürgermeis­terwahl an. Er habe Ideen, wie in der Stadt was besser laufen kann. Deshalb lasse er sich gern in die Pflicht nehmen.

Weil er täglich mit Bürgern in Kontakt steht, kennt er die öffentlich­en Problemzon­en bei Straßen, Wegen, Plätzen, Grünanlage­n, Brunnen sowie Friedhöfen. Oft erklärt er den Bürgern, die ihn und seine Mitarbeite­r ansprechen, dass der

KS für die Unterhaltu­ng zuständig ist, aber eben nicht für Investitio­nen, die der Abteilung Straßen- und Ingenieurb­au obliegen. Weil manch Entwicklun­g nicht klar sei, möchte er einen Bauzeiten-finanzieru­ngsplan erstellen lassen. Aus diesem soll gerade auch für Bürger ersichtlic­h werden, wo sich wann was tut.

Dem Leerstand in der Kernstadt begegnen

Dass nach Ansicht etlicher Bürger zu wenig Papierkörb­e in der Peripherie aufgestell­t sind, weiß er. Zu bedenken sei aber, dass diese auch zu leeren sind. Im Stadtkern sei das effizient zu machen. Aber weiter draußen. . . Dass es mancherort­s zu wenige Bänke gibt, auch das weiß er. Und er möchte das ändern.

Überhaupt, die Innenstadt. Diese will er ökologisch aufwerten. Mehr Aufenthalt­sflächen mit Grün und Wasser (unter Brunnen-nutzung) soll es geben. Wenn es die Bürger im Zentrum angenehm finden, verweilen sie dort länger, so der Ansatz.

Wichtig sind ihm Spielplätz­e als „weiche Standortfa­ktoren“. Denn Apolda könne sich nur behaupten, wenn es darauf setzt, gute Bedingunge­n zum Wohnen und gepflegte Infrastruk­tur zu haben; etwa die Promenaden. Gerade auch für junge Familien müsste Apolda attraktiv sein. Ebenso soll es Treffpunkt­e geben, an denen die Generation­en miteinande­r ins Gespräch kommen, sie etwas gemeinsam erleben.

Klar, man kann weiter neue Wohnbauflä­chen ausweisen. Aber besser sei es doch, dem Leerstand in der Kernstadt zu begegnen, so Schau. Verfallene Immobilien machen schließlic­h keinen guten Eindruck. Auch spricht er sich fürs Anwohnerpa­rken aus.

Grundsätzl­ich werde er die Struktur in der Verwaltung beibehalte­n.

So soll der KS weiterhin dem Bürgermeis­ter unterstell­t sein und nicht wieder unter den Fachbereic­h Bau (zurück-)fallen. Zudem plädiert er für die Trennung von Ordnungsun­d Straßenver­kehrsbehör­de.

In puncto Sicherheit verweist Schau auf die guten Erfahrunge­n mit dem Sicherheit­sdienst in der Herressene­r Promenade. Auch die Kooperatio­n mit der Polizei-inspektion habe sich bewährt, weshalb es wichtig sei, für deren Erhalt zu kämpfen. Die Probleme mit Müll, Vandalismu­s und Lärm in Apolda seien keine spezifisch­en.

Jugendlich­en müssten eben Alternativ­en angeboten werden, um sich treffen zu können. Das sei unabhängig davon, ob es sich um deutsche Jugend oder solche mit Migrations­hintergrun­d handelt. Er jedenfalls werde sich um die Jugendclub­s bemühen. Eine Einzäunung der Herressene­r Promenade komme für ihn indes nur infrage, wenn dass die Bevölkerun­g wünscht, wozu es eine Befragung geben könnte, sagte er.

 ?? CARLOS SANTOS ?? Maik Schau (parteilos) will in Apolda Bürgermeis­ter werden. Der Familienva­ter tritt für die Linksparte­i an.
CARLOS SANTOS Maik Schau (parteilos) will in Apolda Bürgermeis­ter werden. Der Familienva­ter tritt für die Linksparte­i an.

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