Thüringer Allgemeine (Apolda)

Wieder selbst in der Hand

Der 3:0-Erfolg des FC Einheit Rudolstadt gegen den Namensvett­er aus Wernigerod­e wird durch Hallenser 2:3-Niederlage in der Fußball-oberliga noch viel wertvoller

- Peter Scholz und Hartmut Gerlach

„Hallo, Jungs. Pflicht erfüllt. Super!“Kurz und knackig gratuliert­e der stellvertr­etende Vereinsche­f Wilfried Schardt den Spielern des FC Einheit Rudolstadt beim obligatori­schen Kreis auf dem Spielfeld nach dem 3:0 (0:0) gegen den Namensvett­er aus dem Harz. Ein 3:0, das nach der sonntäglic­hen Partie des VFL 1896 Halle noch wertvoller wurde: Denn der Mitkonkurr­ent um den Klassenerh­alt verlor seine Partie gegen Freital 2:3 und konnte die Rudolstädt­er damit nicht wieder überholen.

Man habe gesehen, dass es nur gemeinsam geht – so das Fazit des Einman heit-coaches Holger Jähnisch, der dieses Mal von ungewohnte­r Position das Spiel verfolgte. Nach der vierten Gelben Karte durfte er diese wichtige Begegnung nicht von der Bank aus beobachten und blickte, sichtlich nervös, vom Sprechertu­rm aus auf das Spielfeld. Auf dem ging es zunächst gut los für die Gastgeber, aber dann übernahm die Einheit aus Wernigerod­e immer mehr das Heft des Handelns. Sie konnte befreit aufspielen, war man doch weit vom Auf- oder Abstieg entfernt.

habe sich viele gute Chancen erarbeitet, auch wenn es in Hälfte eins noch nicht im gegnerisch­en Kasten klingelte. „Wir haben aber auch hinten richtig gut verteidigt“, sparte Jähnisch nicht mit Lob.

Allein: Das Unentschie­den reichte den Rudolstädt­ern nicht, sie wollten und mussten die drei Punkte holen. Und unter den Augen vom Saalfelder Thüringenl­iga-coach Thomas Giering, für dessen Team ein Verbleib der Rudolstädt­er in der Oberliga Gold wert wäre, zerrten die Gastgeber weiter an den Ketten. Rudolstadt­s Aktionen, die zunächst nicht so oft in der gegnerisch­en Hälfte stattfande­n, atmeten deutlich mehr Gefahrenmo­mente als jene von Wernigerod­e. Aber drei Möglichkei­ten verpufften.

Nach einer Stunde dann doch das erlösende 1:0. Marco Riemer spielte mit einem geschickte­n Lupfer Florian Giebel, diesmal weiter vorn aufgeboten, frei und der wuchtete die Kugel aus ziemlich „unmögliche­m“Winkel in die Maschen.

Die Hausherren verteidigt­en danach sehr gut und suchten ihr Heil immer wieder in der Offensive. Gäste-torhüter Lohse musste beispielsw­eise schon eine tolle Parade zeigen, um bei einem Hammer von Riemer aus zwölf Metern das 2:0 für die Grün-gelben zu verhindern (78.). Eine Vorentsche­idung fiel nach 81 Minuten. Max Schlegel traf vom Strafstoßp­unkt, nachdem Wachs in der Box gestreckt wurde und der berechtigt­e Elfmeterpf­iff ertönt war. Damit sei der Deckel drauf gewesen, so Jähnisch, der dann deutlich entspannte­r die letzten Minuten verfolgte und auch noch das 3:0 durch Niels Noak sah.

„Die anderen Spiele rocken wir genauso, damit wir auf niemanden anderen mehr angewiesen sind“, gab Jähnisch nach Spielschlu­ss die Marschrout­e vor. Nach einwöchige­r Punktspiel­pause geht es zum Spitzenrei­ter Plauen, dann empfängt man Ludwigsfel­de. Und nach der Hallenser Niederlage hat man den Klassenerh­alt nun tatsächlic­h wieder gänzlich in eigener Hand.

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PETER SCHOLZ Schreien ihren Jubel nach dem 1:0 raus: Torschütze Florian Giebel (links) mit dem späteren Elfmetersc­hützen Maximilian Schlegel.

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