Wieder selbst in der Hand
Der 3:0-Erfolg des FC Einheit Rudolstadt gegen den Namensvetter aus Wernigerode wird durch Hallenser 2:3-Niederlage in der Fußball-oberliga noch viel wertvoller
„Hallo, Jungs. Pflicht erfüllt. Super!“Kurz und knackig gratulierte der stellvertretende Vereinschef Wilfried Schardt den Spielern des FC Einheit Rudolstadt beim obligatorischen Kreis auf dem Spielfeld nach dem 3:0 (0:0) gegen den Namensvetter aus dem Harz. Ein 3:0, das nach der sonntäglichen Partie des VFL 1896 Halle noch wertvoller wurde: Denn der Mitkonkurrent um den Klassenerhalt verlor seine Partie gegen Freital 2:3 und konnte die Rudolstädter damit nicht wieder überholen.
Man habe gesehen, dass es nur gemeinsam geht – so das Fazit des Einman heit-coaches Holger Jähnisch, der dieses Mal von ungewohnter Position das Spiel verfolgte. Nach der vierten Gelben Karte durfte er diese wichtige Begegnung nicht von der Bank aus beobachten und blickte, sichtlich nervös, vom Sprecherturm aus auf das Spielfeld. Auf dem ging es zunächst gut los für die Gastgeber, aber dann übernahm die Einheit aus Wernigerode immer mehr das Heft des Handelns. Sie konnte befreit aufspielen, war man doch weit vom Auf- oder Abstieg entfernt.
habe sich viele gute Chancen erarbeitet, auch wenn es in Hälfte eins noch nicht im gegnerischen Kasten klingelte. „Wir haben aber auch hinten richtig gut verteidigt“, sparte Jähnisch nicht mit Lob.
Allein: Das Unentschieden reichte den Rudolstädtern nicht, sie wollten und mussten die drei Punkte holen. Und unter den Augen vom Saalfelder Thüringenliga-coach Thomas Giering, für dessen Team ein Verbleib der Rudolstädter in der Oberliga Gold wert wäre, zerrten die Gastgeber weiter an den Ketten. Rudolstadts Aktionen, die zunächst nicht so oft in der gegnerischen Hälfte stattfanden, atmeten deutlich mehr Gefahrenmomente als jene von Wernigerode. Aber drei Möglichkeiten verpufften.
Nach einer Stunde dann doch das erlösende 1:0. Marco Riemer spielte mit einem geschickten Lupfer Florian Giebel, diesmal weiter vorn aufgeboten, frei und der wuchtete die Kugel aus ziemlich „unmöglichem“Winkel in die Maschen.
Die Hausherren verteidigten danach sehr gut und suchten ihr Heil immer wieder in der Offensive. Gäste-torhüter Lohse musste beispielsweise schon eine tolle Parade zeigen, um bei einem Hammer von Riemer aus zwölf Metern das 2:0 für die Grün-gelben zu verhindern (78.). Eine Vorentscheidung fiel nach 81 Minuten. Max Schlegel traf vom Strafstoßpunkt, nachdem Wachs in der Box gestreckt wurde und der berechtigte Elfmeterpfiff ertönt war. Damit sei der Deckel drauf gewesen, so Jähnisch, der dann deutlich entspannter die letzten Minuten verfolgte und auch noch das 3:0 durch Niels Noak sah.
„Die anderen Spiele rocken wir genauso, damit wir auf niemanden anderen mehr angewiesen sind“, gab Jähnisch nach Spielschluss die Marschroute vor. Nach einwöchiger Punktspielpause geht es zum Spitzenreiter Plauen, dann empfängt man Ludwigsfelde. Und nach der Hallenser Niederlage hat man den Klassenerhalt nun tatsächlich wieder gänzlich in eigener Hand.