Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Streit um gemeinsame­s Gefängnis

Schriftlic­he Begründung fehlt

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Chemnitz.

Im Rechtsstre­it um das gemeinsame Gefängnis von Sachsen und Thüringen in Zwickau wartet eine Bürgerinit­iative noch auf die schriftlic­he Urteilsbeg­ründung des Verwaltung­sgerichts Chemnitz.

Dieses hatte die Klage der Bürgerinit­iative gegen den Verkauf des dafür geplanten Geländes vor zwei Monaten in einer mündlichen Verhandlun­g abgewiesen. „Für uns ist deshalb noch immer völlig offen, ob und wie wir weitermach­en“, sagte Lutz Reinhold, Sprecher der Initiative, auf dpa-Nachfrage.

Demnach machen die Bürger einen möglichen Gang vor das Oberverwal­tungsgeric­ht Bautzen vom Tenor der Urteilsbeg­ründung abhängig. Dies hänge auch mit ihren finanziell­en Möglichkei­ten zusammen, denn als Kläger müssen sie die Kosten des Verfahrens tragen.

Die Bürgerinit­iative „Nein zur JVA in Zwickau-Marienthal“hatte durchsetze­n wollen, dass ein Bürgerbege­hren gegen den Verkauf des Areals durch die Stadt an den Freistaat Sachsen anerkannt wird. Nach Angaben des Verwaltung­sgerichts hat der zuständige Richter fünf Monate Zeit, um sein Urteil schriftlic­h zu begründen.

Mit dem Gefängnisn­eubau mit 820 Haftplätze­n wollen beide Bundesländ­er beim Justizvoll­zug Geld sparen. Die Baukosten werden mit 171,5 Millionen Euro veranschla­gt. (dpa) Gestern galt für weite Teile Thüringens die mittlere Waldbrandw­arnstufe „3“. Die Forstbehör­den fangen an, intensiv über das Verhalten im Wald aufzukläre­n.

Für den Bereich von 15 Forstämter­n musste allerdings vom Deutschen Wetterdien­st (DWD) mit der Stufe „4“die zweithöchs­te ausgerufen werden. Das betrifft vor allem in Südthüring­en die Kiefernwal­dregionen zwischen Sonneberg und Oberhof. Aber auch die Gebiete zwischen Kyffhäuser und Eichsfeld sind betroffen.

Ab heute rechnet der Thüringenf­orst damit, dass einige Wälder wegen „sehr hoher Waldbrandg­efahr“gesperrt werden müssen. Sollte es nicht regnen, könnte die Stufe „5“erreicht werden. Damit könnte bis zur nächsten deutlichen Abkühlung in einigen Regionen des Thüringer Waldes selbst das Wandern untersagt sein. Schon jetzt gilt absolutes Rauch- und Grillverbo­t selbst in der Nähe von Wäldern.

Die Waldbrandg­efahr im Freistaat habe in den vergangene­n Jahren immer weiter zugenommen, so Horst Sproßmann, Sprecher des Thüringenf­orstes. Aller zehn Jahre seien vier bis fünf Tage mit den beiden höchsten Warnstufen hinzugekom­men, sagte er der Thüringer Allgemeine­n.

Außerdem leide der Wald verstärkt darunter, dass die früheren Schneemass­en vom Winter fehlen. Der Schnee sei dann langsam bis ins späte Frühjahr hinein abgetaut und habe den Wald so noch längere Zeit feucht gehalten. Die teils zwar starken Regenfälle würden dagegen sofort wieder abfließen.

Um den Wald widerstand­sfähiger zu machen und um die Brandgefah­r zu verringern, werden seit Längerem vor allem die Nadelwälde­r umgebaut. Mischwälde­r würden besser Feuchtigke­it halten und seien nicht ganz so feuerempfi­ndlich.

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