Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Wie wär‘s mit einer Brille aus Holz?
Optiker entwickeln Modelle auch aus Nylon oder Vinyl und fertigen die Rahmen per 3-D-Druck. Große Gestelle bleiben gefragt
Berlin.
Brillen sind schon seit vielen Jahren nicht mehr nur Sehhilfen. Sie haben längst den Stellenwert modischer Accessoires. Und so experimentieren die Hersteller immer beherzter mit Formen, Farben und Materialien. Sie erfinden Klassiker neu und entdecken ungewöhnliche Kombinationen. Ein Überblick zur aktuellen Brillenmode. kräftige, bunte Farben ab. „Vor einigen Jahren hieß es noch: ‚Das ist viel zu lieb, hat zu wenig Kontrast‘“, sagt der Mülheimer Augenoptikermeister Hugo Abel, „jetzt aber sind genau diese Töne angesagt.“Außerdem spielen die Hersteller neuerdings mehr mit Farbverläufen. eine gewisse Dicke notwendig ist, bei den gedruckten Brillen ist das anders.“
Schon wesentlich länger im Rennen ist das Naturmaterial Holz – schließlich passt es wunderbar in die Schiene: nachhaltig, ökologisch, gut. Doch die Unterschiede in der Qualität sind beträchtlich, wie Hugo Abel festgestellt hat: Da gebe es auf der einen Seite sehr einfache und günstige Fassungen, die sich allerdings nicht für jeden Brillenträger eignen: „Es kann Probleme geben, wenn das Glas eine andere Krümmung hat als das Gestell, weil das Material nicht erwärmt und geformt werden kann“, sagt Abel. Wenn man nur Standardgläser braucht, mit einem Modell gut zurechtkommt, und seine Brille ohnehin regelmäßig wechselt, kann eine günstige Holzbrille aber durchaus infrage kommen.
Die hochwertigeren Modelle, wie etwa von „FEB31st“, sind meist besser anpassbar und werben zudem damit, dass das Holz nur geölt und nicht lackiert werde, das Rohmaterial aus nachhaltiger Forstwirtschaft stamme, oder die Brille in mehreren verschiedenen Holzarten erhältlich sei. Aus Kundensicht aber wesentlich wichtiger: patentierte Schraubverschlüsse und besondere Scharniere, die beispielsweise auch den Einbau stärkerer Gläser ermöglichen.
Wem Holz schon wieder zu weit verbreitet ist, der findet heute auch immer mehr Hersteller, die mit anderen ungewöhnlichen Werkstoffen experimentieren: So bietet etwa die ungarische Marke „Vinylize“Brillen aus Vinyl an. Von der französischen Marke „Lucas de Staël“kommen Brillen aus Schiefer, Leder oder Kork – allerdings zu stolzen Preisen.
6 aus 49: Superzahl: Super 6: Spiel 77: