Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Der Herr der Diebe auf der Bühne
Im Rahmen eines Projektes erarbeiten die Assisi-Schüler ein wunderbares Theaterstück, das in Arnstadt zur Aufführung kommt
Ein tolles Theaterstück brachten die Kinder der Freien Reformschule „Franz von Assisi“auf die Bühne:
„Das fühlt sich gut an: Der Holzfußboden der Bühne, das tolle Licht der Scheinwerfer und der schwere rote Vorhang – was können sich Schüler mehr wünschen?“– so begrüßte die Theaterpädagogin Antje Schmidt das Publikum am 1. Juni im gut gefüllten Arnstädter Theater.
Alle zwei Jahre hebt sich für die Schüler der 5/6er Stammgruppen der Freien Reformschule „Franz von Assisi“hier der Vorhang. Diesmal präsentierten sie das Stück „Der Herr der Diebe“, das nach dem gleichnamigen Kinder- und Jugendbuch von Cornelia Funke als Theaterstück bearbeitet und in einer ganz eigenen Fassung in Szene gesetzt wurde.
In einem mehrwöchigen Unterrichtsprojekt, das unter der Leitung der Theaterpädagogin Antje Schmidt stattfand, haben die Schülerinnen und Schüler ihre Rollen und die szenische Ausstattung mit großem Aufwand und Engagement erarbeitet. Das Arnstädter Theater wurde für einen Tag gemietet, um mit den 70 Schülerinnen und Schüler und zehn Pädagogen „richtiges“Theater mit allen technischen Möglichkeiten machen zu können.
Schauspielerisch agierten die Schüler auf hohem Niveau. Textsicher sprachen und lebten sie dabei in ihren Rollen: Ob als Erzähler oder eines der Kinder, die im alten Kino „Stella“wohnen oder als Herr der Diebe oder Detektiv oder als Touristen oder oder oder. Geschickt waren anspruchsvolle Rollen an mehrere Schüler verteilt, indem die Kleidung weitergereicht und damit der Wiedererkennungswert gesichert wurde. Die wunderbaren Requisiten ließen den Zuschauer in die geheimnisvolle Stadt Venedig eintauchen: Der beleuchtete Kino-Name und die tollen Häuserfassaden halfen, sich rasch in der Szene zurechtzufinden. Tänzerische Darbietungen, besonders anmutig waren die Tauben auf dem Markusplatz, sorgten beim Publikum für Abwechslung und kurzweiliges Zuschauen. Auch die direkte musikalische Ausgestaltung der Mond-Momente durch Gesang und Glockenspiel sorgte für Gänsehaut-Feeling.
Es fehlten weder Spannung, Komik, Ernsthaftigkeit noch Trauer und Glück. Unvergessene zwei Stunden bezauberndes Theater werden uns – den Zuschauern – in Erinnerung bleiben. Dafür danken wir allen Mitwirkenden.
Von Kerstin Beyer , Ilmenau