Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Was ist für Sie Zuhause, Tino Berg?

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Mein „Ur-Zuhause“ist sicher die Uckermark, wo ich geboren und aufgewachs­en bin. Ich bin nicht zufrieden, wenn ich nicht zumindest ein, zwei Wochen im Jahr dort verbringen kann. Aber völlig unabhängig vom Ort sind meine Freunde und meine Fami- lie mein Zuhause. Der Zufall hat mich Mitte der 80er-Jahre zum Studium nach Jena geführt. Zunächst wohnte ich im Wohnheim, dann folgten ganz klassisch die Ein-, die Zwei-, und die Dreiraumwo­hnung. Je größer die Familie w rde, desto mehr Platz brauchten wir. Vor etwa acht Jahren hat es uns zur Miete auf einen alten Bauernhof verschlage­n. Hier wohnen insgesamt zehn Familien, die gut mit- einander auskommen. Wir feiern auch hin und wieder eine Hofparty zusammen.

In unserer Wohnung weist weniger auf den Judomeiste­r als auf den „Heimwerker-K ng“hin. Besonders stolz bin ich auf die Restaurier­ung der arg lädier- ten Möbel unserer Urgroßelte­rn. Und auch so manches andere Stück habe ich aus altem Holz zusammenge­zimmert. Meine Frau sagt manchmal, bei uns sei es zu unordentli­ch, aber ich finde es sehr gemütlich. Leider verbringe ich in unserem ge- mütlichen Zuhause aber weniger Zeit als ich möchte. Als Koordinato­r Breitenspo­rt/Kampfsport an der Uni Jena komme ich oft erst gegen 21 Uhr nach Hause, es kann auch schon mal Mitternach­t werden. Aber ich habe auch eine starke Motivation für das, was ich tue. Im Brei- tensport trainiere ich Judo-Schü- ler im Alter zwischen vier und 74 Jahren und freue mich über ihre Freude an der Bewegung. Und als Präsident des Thüringer Judoverban­des möchte ich jungen Menschen ideale Voraussetz­ungen für eine sportliche Karriere schaffen. Ich bin bestimmt nicht der Typ, der sich mit einem Cocktail in der Hand den Sonnenunte­rgang in Rio angucken muss, aber auf unsere Fahrt zur Olympiade 2020 nach

Japan freue ich mich schon mächtig.

„So manches Möbel habe ich aus altem Holz zusammenge­zimmert.“

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FOTO: TINO BERG Tino Berg, Präsident des Thüringer Judoverban­des aus Jena.

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