Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Petition gegen neue Windräder
Bürgerinitiative will Anlagen verhindern
Erfurt. Eine Abordnung der Bürgerinitiative ProVogtlandschaft für Landschafts- und Artenschutz im sächsischen, thüringischen und bayerischen Vogtland hat im Landtag eine Massenpetition übergeben. 4500 Personen unterstützen mit ihrer Unterschrift das Papier, in dem der Verein ein Verbot der Errichtung weiterer Windenergieanlagen auf Waldflächen, in Schon- und Sonderforsten und im Wirtschaftswald sowie in der Nähe von Trinkwasserschutzzonen fordert. Weiterhin schreibt die Bürgerinitiative in ihrer Petition, dass das Dreiländereck „Thüringer – Sächsisches – Bayerisches Vogtland“ganzheitlich zu betrachten und überdies als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen sei. Auch eine generelle Änderung der Landesbauordnung und ein Beschluss zu höhenabhängigen Abständen von Windenergieanlagen zur Wohnbebauung wird gefordert.
Der länderübergreifende Verein hat sich im März dieses Jahren mit 40 Mitgliedern in Stelzen gegründet. Er gehört neben 44 weiteren Bürgerinitiativen im Freistaat zum Thüringer Landesverband Energiewende mit Vernunft.
Dessen stellvertretender Vorsitzender Jochen Langzettel findet klare Worte: „Die Energiewende ist gescheitert. Das sei wissenschaftlich bewiesen Wer weiterhin daran glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen.“Deshalb fordert der Dachverband ebenso, keine weiteren Windkraftanlagen mehr in Betrieb zu nehmen. „Haben wir zu viel Wind, wird Strom überproduziert, der wiederum verschleudert oder gar verschenkt werden muss, da weiterhin keine Speicherkapazitäten in Sicht sind.“Ähnlich verhält es sich bei Fotovoltaikanlagen. Wegen der Unberechenbarkeit der Wetterverhältnisse bräuchte man die vollen konventionellen Kapazitäten und könne kein einziges Kraftwerk abschalten, so Langzettel. Deutsche Stromabnehmer zahlen übrigens weltweit den höchsten Strompreis, knapp gefolgt von Dänemark.