Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Masterplan Stadtnatur

Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze will Grünfläche­n in Kommunen besser fördern

- Von Theresa Martus und Jürgen Polzin

Berlin. Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze (SPD) will Grünfläche­n und Lebensräum­e für Tiere in der Stadt fördern. Mit einem „Masterplan Stadtnatur“, der unserer Redaktion vorliegt, will sie biologisch­e Vielfalt in der Stadt stärken. Nach den Vorschläge­n des Ministeriu­ms, die derzeit in der Ressortabs­timmung sind, soll in den Ballungsrä­umen in den kommenden Jahren die Zahl von Grünfläche­n, Stadtparks, urbanen Wäldern oder Sportstätt­en erhöht werden, insbesonde­re in sozial benachteil­igten Stadtteile­n.

Wird künftig in Innenstädt­en eine Fläche versiegelt, soll dafür eine gleich große Grünfläche geschaffen werden. Die Begrünung von Gebäudefas­saden soll verstärkt gefördert werden, bei Neubau und Sanierung von Gebäuden besonders auf Nistmöglic­hkeiten für Vögel geachtet werden. Um der zunehmende­n Lichtversc­hmutzung und dem Rückgang von Tier- und Insektenar­ten zu begegnen, sollen Innenstädt­e mit moderner und intelligen­ter Lichtsteue­rung künftig nur noch dort ausgeleuch­tet werden, wo es erforderli­ch ist.

„Bäume und Grünfläche­n machen unsere Städte lebens- und liebenswer­t. Der heiße Sommer 2018 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig Grün für unsere Städte ist“, sagte Schulze unserer Redaktion. „Mit unseren Vorschläge­n wollen wir nicht nur die Natur in unseren Städten schützen, sondern auch die Lebensqual­ität für die Menschen verbessern.“

Dazu sollen bestehende Gesetze wie das Baurecht geändert und Fördermitt­el für Kommunen erhöht werden. So soll ab 2020 beim Bundesprog­ramm „Biologisch­e Vielfalt“ein neuer Förderschw­erpunkt „Stadtnatur“eingericht­et werden. Das Bundesprog­ramm, für das ab 2019 jährlich 30 Millionen Euro zur Verfügung stehen, soll dazu um zusätzlich­e 15 Millionen Euro pro Jahr angehoben werden, schlägt das Ministeriu­m vor. Auch Vereine, Schulen oder Kindergärt­en können vom Förderprog­ramm profitiere­n.

Auch Jutta Sandkühler, Sprecherin des Naturschut­zbunds Berlin (Nabu) hebt die Bedeutung von Grünfläche­n in der Stadt im Kampf gegen den Klimawande­l hervor. Grün in der Stadt sei „entscheide­nd“dafür, den Folgen des Klimawande­ls begegnen zu können. „Grünfläche­n tragen zur Kühlung und zur Sauerstoff­produktion bei.“Vorhandene Flächen müssten nicht nur erhalten, sondern auch naturnah gepflegt werden.

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Umweltmini­sterin Schulze will grünere Städte. Foto: Getty

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