Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Weiter Streit um Punkkonzert im Bauhaus
Minister: Kein Ort politischer Konfrontation
Dessau-Roßlau. Nachdem die Stiftung Bauhaus Dessau dem ZDF untersagt hat, im dortigen Bauhaus am 6. November ein Konzert mit der Punkband „Feine Sahne Fischfilet“aufzuzeichnen, verteidigt Sachsen-Anhalts Kulturminister Rainer Robra (CDU) diese Entscheidung. Eine politische Konfrontation sei mit dem Bauhaus nicht vereinbar, sagte er am Freitag dem Sender MDR Kultur.
Gegen das Konzert hatten rechte Gruppen im Internet mobilisiert. Die Stiftung erklärte daraufhin, um nicht „zum Austragungsort politischer Agitation und Aggression zu werden“, berufe man sich auf das Hausrecht und habe das ZDF aufgefordert, den Auftritt im Rahmen der Reihe zdf@bauhaus abzusagen.
„Ich halte die Idee, eine Punkrockband aus dem linken Spektrum mit entsprechenden Fans im eher kammermusikalischen Ambiente der Bauhaus-Bühne – links verglast, rechts verglast – auftreten zu lassen, für nicht besonders überzeugend“, so Robra. Die linksextreme Band drinnen und Rechtsextreme draußen vor der Tür wären in diesem Fall nur durch Fenster voneinander getrennt gewesen. Er wolle sich nicht ausmalen, was das bedeutet hätte.
Als weiteren Grund für die Entscheidung nannte Robra den Wunsch, das Bauhaus aus politischen Auseinandersetzungen herauszuhalten. Gropius und die Meister des Bauhauses hätten in diesem Punkt klare Vorgaben gemacht. Die Band „Feine Sahne Fischfilet“setze aber ein politisches Statement. Das ZDF sucht nun nach einem alternativen Veranstaltungsort für das Konzert. (epd)