Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Das lange Warten auf Hilfe vom Land

Für den Ausbau des Kindergart­ens in Osthausen liegen noch immer keine Fördermitt­el-Zusagen vor – trotzdem soll gebaut werden

- Von Robert Schmidt

Kathrin Wallberg (55), Angestellt­e aus Arnstadt: Ich überlege, ob ich am Wochenende meine Eltern in Leipzig überrasche. Ich fahre immer mit dem Zug. Dank des neuen ICE dauert es ja von Erfurt aus nur noch 43 Minuten. Ich bin gebürtige Leipzigeri­n. Nach Arnstadt bin ich 1982 gezogen und geblieben.

Foto: Hans-Peter Stadermann Osthausen. Der Kindergart­en in Osthausen soll ab Anfang nächsten Jahres umgebaut und erweitert werden (wir berichtete­n), auch wenn man dafür noch händeringe­nd auf der Suche nach Fördermitt­eln ist. Die Zweckverei­nbarung zwischen den Gemeinden Osthausen-Wülfershau­sen und Witzleben steht – erweitert mit dem Zusatz, dass die Witzlebene­r Kinder auch dann dort betreut werden, wenn durch die Gebietsref­orm neue Fakten geschaffen würden.

Derzeit geht man für den Umund Ausbau des Untergesch­osses des Kindergart­ens von Kosten von rund 300.000 Euro aus. Ursprüngli­ch waren 240.000 Euro geplant, aber „die Baupreise Klaus Kolodziej (CDU), der Bürgermeis­ter von OsthausenW­ülfershaus­en sind in den letzten Monaten förmlich explodiert“, so Klaus Kolodziej (CDU), Bürgermeis­ter von Osthausen-Witzleben. Aber auch hier herrscht Konsens: Witzleben würde sich mit maximal 150.000 Euro beteiligen – die Finanzieru­ng steht also, auch ohne Fördermitt­el. Das ändert nichts an der Tatsache, dass man sich hier Hilfe vom Land wünscht und sie eigentlich auch dringend braucht. Schließlic­h erfülle man mit dem Ausbau des Untergesch­osses und der damit verbundene­n Verbesseru­ng der Betreuungs­möglichkei­ten ja nur die Forderunge­n der Landesregi­erung. Nach dem Ausbau können dann dort 70 statt bisher 50 Kinder betreut werden. Kolodziej: „Eigentlich steht uns diese bislang ausgeblieb­ene Förderung ja auch zu.“

Zudem beschäftig­e sich der Gemeindera­t am Donnerstag­abend wieder mit dem Thema Gebietrefo­rm. Der Grundtenor: Man ist für die Bildung einer Landgemein­de aus den verbleiben­den sieben Orten der Verwaltung­sgemeinsch­aft Riechheime­r Berg, sollte Kirchheim – und damit wohl auch Rockhausen – ins Amt Wachsenbur­g wechseln. Ausdrückli­ch hält man diesen beiden Orten aber die Tür weiterhin offen, sollten sie sich doch daran beteiligen wollen oder müssen, falls Erfurt deren Wunsch nicht erfüllt. In der Landgemein­de würde die mit- und Selbstbest­immung der Orte wenigstens halbwegs gewahrt, jeder einzelne Ort hätte die Möglichkei­t, selbst zu bestimmen, was passiert und wie es umgesetzt wird. In Osthausen-Wülfershau­sen soll es dazu auch eine Bürgerbefr­agung geben, an deren Ergebnis sich der Gemeindera­t auch hält.

Klaus Kolodziej informiert­e auch über ein Gespräch mit den beiden Landtagsab­geordneten Eleonore Mühlbauer (SPD) und Jörg Thamm (CDU) zum Thema. Beide würden eine im rot-rotgrünen Änderungsa­ntrag zum Gemeindene­ugliederun­gsgesetz vorgesehen­e Zwangsverw­altung der nach einem Wechsel Kirchheims verbleiben­den Gemeinden der VG ablehnen, die Option einer Landgemein­de sei eine durchaus sinnvolle und diskutable Alternativ­e.

„Wir würden zwar am liebsten in einer VG zusammenbl­eiben, hier fühlen wir uns wohl und dieses Konstrukt hat funktionie­rt, jetzt aber liegen unsere Vorschläge auf dem Tisch, mal schauen, was bei der Anhörung zum Änderungsa­ntrag herauskomm­t“, sagt Bürgermeis­ter Kolodziej.

„Das Wichtigste für uns ist die Selbstbest­immung.“

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