Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Joker Kelbel sticht: Rot-Weiß siegt bei Viktoria Berlin
In der Fußball-Regionalliga setzt sich Erfurt unter Flutlicht mit 1:0 durch und ist nun schon seit acht Spielen ungeschlagen
Berlin. Einen Tag nach der Niederlage gegen Ex-Trainer Stefan Emmerling vor dem Erfurter Arbeitsgericht konnte der FC RotWeiß in der Regionalliga Nordost wenigstens sportlich wieder punkten. Rot-Weiß schaffte beim FC Viktoria Berlin einen etwas glücklichen 1:0-Erfolg.
Vor 1023 Zuschauern im Stadion Lichterfelde, darunter rund 300 Anhänger der Gäste, schoss Joker George Kelbel in der 78. Minute das Tor des Tages für die nunmehr seit acht Begegnungen ungeschlagenen Erfurter.
Fünf Tage nach dem bitteren Elfmeterschießen-Aus im Landespokal bei Wacker Nordhausen zeigte sich Erfurt trotz der Ausfälle von Angreifer Andis Shala, der im letzten Meisterschaftsspiel gegen den ZFC Meuselwitz (2:1) die gelb-rote Karte gesehen hatte, und Quentin Fouley (Fußprellung) gut erholt. Das lag vielleicht auch an der im Vergleich zur 0:1-Niederlage beim Berliner AK entspannten Anreise. „Wir sind am Morgen mit Kleinbussen nach Berlin gefahren und haben uns ein Tageshotel genommen“, sagte Brdaric vor dem Spiel.
In der ersten Halbzeit legte Erfurt den besseren Start hin. Marcel Kaffenberger, der seine Oberschenkelprobleme aus der Partie gegen Nordhausen rechtzeitig überwinden konnte, kam schon in der 1. Minute zu einer Schusschance.
Die Berliner, bei denen mit Jürgen Gjasula, dem Ex-Erfurter Christoph Menz und Petar Sliskovic auch drei frühere Erstund Zweitliga-Profis mitwirkten, kamen mit zunehmender Spielzeit besser ins Spiel. Nach ersten leichten Gelegenheiten Marco Schikora (4.) und Aykut Soyak (5.) waren die von Gjasula (45.) und Soyak (51.) zweifellos hochkarätiger. Gjasula scheiterte am Erfurter Torwart Lukas Cichos. Der Distanzversuch von Soyak ging aufs rechte Lattenkreuz.
Die Erfurter, die nach der Pause viel früher als die Gastgeber wieder auf dem Spielfeld standen, trugen aber weiterhin zu einer munteren Partie bei. Rico Gladrow versuchte es aus über 25 Metern. Viktoria-Torsteher Stephan Flauder konnte die Kugel gerade so über den Kasten lenken (55.). Glück hatten die Gäste allerdings, dass Pascal Maiwald später noch einmal die Latte traf (68.).
Es ging in dieser Phase hin und her. Erfurt gab nicht klein bei und wurde durch den eingewechselten George Kelbel (71./72.) zwei Mal gefährlich. In der 78. Minute machte es Kelbel besser, als er aus halbrechter Position zum 1:0 verwandelte. Als Marcus Hoffmann noch einmal die Latte traf (85.) brauchte Erfurt noch mal Fortune. Doch es blieb beim 1:0.
Im Verfolger-Duell konnte Erfurt als Tabellenfünfter den Sechsten Viktoria distanzieren. Zudem sprang die Elf zumindest vorläufig auf Rang vier.