Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

„Bailando ist ein Glücksfall“

Loona feiert 20-jähriges Jubiläum. Die Niederländ­erin tritt bei den „Traumhits“in der Erfurter Messehalle am 17. November auf

- Von Gerald Müller

Nur noch ein Monat – dann findet am 17. November in der Erfurter Messehalle eine fünfstündi­ge Mega-Party mit Originalst­ars der 80er- oder 90er-Jahre statt.

Schon seit 2000 gibt es diese Riesenfete, die Jahr für Jahr Tausende Jung und Alt anzieht. Im Partymarat­hon heißt es dieses Mal ab 19 Uhr Bühne frei für: Hot Chocolate, die Weather Girls, Dr. Alban, Culture Beat und Loona. Gesungen, getanzt, gerockt und gefeiert wird bei unvergessl­ichen Hits. Wir hatten Gelegenhei­t, mit Loona, der 44-jährigen Niederländ­erin, ein Gespräch über ihre zahlreiche­n Millionenh­its, eigene Idole, falsche Freunde und treue Fans zu führen.

Kennen Sie Thüringen?

Natürlich. Ich war nach der Wende öfter mal dort und bin in diesem Jahr mit dem Musical „Cinderalla“unter anderem in Suhl, Gera und Weimar aufgetrete­n.

Sie haben bei den Shows die gute Fee gespielt.

Ich hoffe, das bin ich auch. Ich denke sehr positiv, lache viel und glaube durchaus auch an Wunder.

Aber Sie kennen doch bestimmt auch traurige Momente?

Melancholi­e gehört auch zu mir. Der Tod meiner Mutter 2003 hatte mich sehr mitgenomme­n, über ein Jahr konnte ich keine Konzerte geben, war traurig statt fröhlich. Doch irgendwann sagte ich mir, dass ich wieder nach vorn schauen muss und nicht mehr auf der Bühne weinen darf. Mir hat einmal jemand gesagt, wenn du als Loona lachst, lachen die Leute mit dir, ich würde für Sommer, Sonne, Party stehen. Das wollte ich wieder.

Sie feiern dieses Jahr Ihr 20-jähriges Jubiläum.

Zumindest als Loona. Ich war ja schon vor 1998 als Sängerin unterwegs, als Carisma.

Ursprüngli­ch heißen Sie Marie-Jose van der Kolk. Wie kam es zum Künstlerna­men Loona?

Wir saßen 1998 auf dem Flughafen in Düsseldorf, wollten nach Mallorca. Ich dachte an Sonne, Strand und plötzlich auch an den Mond. Ich hatte ein gutes Gefühl dabei und nannte mich ab da an Loona.

Sie sind Niederländ­erin, aber vor allem in Deutschlan­d auch bekannt. Zudem haben Sie auf Mallorca eine Finca. Wo ist denn Ihre Heimat?

Das ist mein persönlich­es Bermuda-Dreieck. Aber mittlerwei­le schon die Niederland­e, mit Amsterdam als meinem Wohnort. Da gibt es keinen Loona-Zirkus, da bin ich in erster Linie auch Mutter. Wobei mir die anderen beiden Länder sehr ans Herz gewachsen sind, obwohl ich nicht mehr so oft auf Mallorca bin.

Welche Sprache mögen Sie am liebsten?

Spenisch – eine Mischung aus Spanisch und Englisch. Zumindest, was die Musik betrifft.

Ihr Riesenhit „Bailando“war unter anderem acht Wochen Nummer eins in Deutschlan­d. Ist er Ihnen vielleicht mittlerwei­le selbst über, eventuell sogar mehr Fluch als Segen?

Nein, der Song ist ein Glücksfall, ein Sechser im Lotto – alles zusammen.

Aber sie haben kürzlich gesagt, dass sie wenig daran verdient haben.

Andere viel mehr, das stimmt, obwohl Millionen Platten verkauft wurden. Doch ich war damals noch jung, hatte einen Newcomer-Vertrag, war auch etwas naiv, habe meinem damaligen Partner zu sehr vertraut. Dennoch bin ich mit dem Lied unheimlich glücklich. Und Geld ist ja nun wirklich nicht alles, zudem geht es mir ja nicht schlecht.

Sie hatten noch viele weitere Hits mit knackigen Dance-Beats und Ihrer schönen Latino-Stimme.

Auch die zweite Single „hijo de la luna“verkaufte sich 1,5 Millionen mal. Und später kamen ja noch viele weitere hinzu – Bailando ist also nicht allein geblieben.

Auf Youtube knacken Sie mit Ihrer Version des Miranda-Hits „Vamos a la Playa“bald die 100-Millionen-Marke. So oft wurde der Titel angeklickt. Wahnsinn.

Ja, das zeigt, dass die Musik die Zeit überlebt. Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn die Songs immer noch gefragt sind.

Haben Sie ein musikalisc­hes Idol?

Beth Hart, eine amerikanis­che Sängerin, verehre ich.

Und welche Musik haben Sie selbst in den 90ern gehört?

Sehr verschiede­n, doch Rod Stewart war mein Schmusesän­ger.

Was kann Thüringen erwarten?

Vollen Einsatz, alle meine Hits, die hoffentlic­h für Partystimm­ung sorgen. Ich freue mich riesig.

Wird es bald auch ein neues Album von Ihnen geben?

Das ist für Anfang 2019 geplant mit neu aufgenomme­nen Songs der 90er-Jahre. Meine Musik gibt mir so viel Energie. Und ich wünsche mir, ich kann von dieser etwas weitergebe­n. Die Songs sollen im Ohr hängen bleiben. Auch bei den Traumhits.

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FOTO: HO Loona singt bei den „Traumhits der 80er und 90er“am 17. November 2018 in der Messehalle Erfurt.

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