Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Arzneistof­f aus dem Garten

Dass bestimmte Pflanzen Krankheite­n kurieren können, weiß man schon sehr lange. Seit dem Mittelalte­r wurden dafür Kräuter in Klostergär­ten kultiviert

- Von Ulrike Schattenma­nn

Kamille wirkt antibakter­iell, Salbei lindert Halsschmer­zen und Baldrian hilft beim Einschlafe­n. Dass einige Kräuter und Blumen mehr können als hübsch aussehen, hat der Mensch schon früh entdeckt. Vermutlich ist die Pflanzenhe­ilkunde so alt wie die Menschheit selbst, darauf deuten zumindest archäologi­sche Funde hin.

Die Nonne und ihre Natur-Apotheke

Bereits im babylonisc­hen Reich setzten Kräuterkun­dige Pflanzen zur Behandlung von Krankheite­n ein. Auch in der traditione­llen Heilkunst von China und Indien spielen Heilkräute­r eine wichtige Rolle. In Europa waren es die Mönche und Nonnen, die sich mit Pflanzen und ihrer Wirkung beschäftig­ten. Klostergär­ten wurden im Mittelalte­r zu Zentren der Medizin. Eine berühmte Kräuterkun­dlerin war die Benediktin­erNonne Hildegard von Bingen. Bis heute wird sie wegen ihrer Kenntnis der Pflanzen-Wirkstoffe verehrt. Einige davon sind auch heute noch in aller Munde, etwa Kümmel, dessen ätherische Öle Blähungen verhindern. Andere Pflanzen, etwa Alant – angeblich ein natürliche­s Hustenmitt­el – waren in Vergessenh­eit geraten, sind aber heute bei Hobbygärtn­ern wieder beliebt.

Pflanzen enthalten Farb-, Duftund Aromastoff­e, die Insekten anlocken, aber auch Fressfeind­e und Schädlinge abwehren sollen. Viele dieser sogenannte­n sekundären Pflanzenst­offe haben gesundheit­sfördernde­s Potenzial.

Wenn Tiere ins Gras beißen

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FOTO: PA/OLIVER GERHARD Da blüht dir was: Klostergar­ten im bayerische­n Chiemgau.

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