Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Arzneistoff aus dem Garten
Dass bestimmte Pflanzen Krankheiten kurieren können, weiß man schon sehr lange. Seit dem Mittelalter wurden dafür Kräuter in Klostergärten kultiviert
Kamille wirkt antibakteriell, Salbei lindert Halsschmerzen und Baldrian hilft beim Einschlafen. Dass einige Kräuter und Blumen mehr können als hübsch aussehen, hat der Mensch schon früh entdeckt. Vermutlich ist die Pflanzenheilkunde so alt wie die Menschheit selbst, darauf deuten zumindest archäologische Funde hin.
Die Nonne und ihre Natur-Apotheke
Bereits im babylonischen Reich setzten Kräuterkundige Pflanzen zur Behandlung von Krankheiten ein. Auch in der traditionellen Heilkunst von China und Indien spielen Heilkräuter eine wichtige Rolle. In Europa waren es die Mönche und Nonnen, die sich mit Pflanzen und ihrer Wirkung beschäftigten. Klostergärten wurden im Mittelalter zu Zentren der Medizin. Eine berühmte Kräuterkundlerin war die BenediktinerNonne Hildegard von Bingen. Bis heute wird sie wegen ihrer Kenntnis der Pflanzen-Wirkstoffe verehrt. Einige davon sind auch heute noch in aller Munde, etwa Kümmel, dessen ätherische Öle Blähungen verhindern. Andere Pflanzen, etwa Alant – angeblich ein natürliches Hustenmittel – waren in Vergessenheit geraten, sind aber heute bei Hobbygärtnern wieder beliebt.
Pflanzen enthalten Farb-, Duftund Aromastoffe, die Insekten anlocken, aber auch Fressfeinde und Schädlinge abwehren sollen. Viele dieser sogenannten sekundären Pflanzenstoffe haben gesundheitsförderndes Potenzial.
Wenn Tiere ins Gras beißen