Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Wie Alexa bei Demenz helfen kann
Alzheimer-Tagung zu Künstlicher Intelligenz
Weimar. Eine ins Publikum winkende Roboterdame sorgte am Wochenende beim AbschlussPodium des Alzheimer-Kongresses in Weimar für einen optimistischen Ausblick. Emma, so der Name der Entwicklung der Uni Kiel, kann sprechen und reagiert mit Augen-, Kopf- und Handbewegungen auf ihr Gegenüber. Seit einem Jahr werde das menschenähnliche Wesen mit großem Erfolg in einer DemenzWG erprobt, sagte Informatiker Hannes Eilers. Emma sei geduldig und passe sich durch künstliche Intelligenz an konkrete Situation und Aufgaben an. Sie sei aber eine Maschine und kein Ersatz für menschliche Pfleger.
„Künstliche Intelligenz kann bei der Betreuung und Förderung von Demenzkranken helfen“, sagte der Gerontologe Winfried Teschauer von der Alzheimergesellschaft Ingolstadt. Spracherkennungssysteme wie Alexa, Siri oder Google Home ermöglichten es Betroffenen, dank vielfältiger Informationsund Steuerungsmöglichkeiten länger eigenständig zu leben. Priorität müsse dabei die Datensicherheit haben.
„Viele Informationen laufen heute unkon-trolliert über Server im Ausland. Die Gesellschaft muss definieren, wie bei der Nutzung künstlicher Intelligenz sensible Gesundheitsdaten geschützt werden“, sagte EthikWissenschaftlerin Martina Schmidhuber.
Ein Miteinander von Mensch und Technik forderte der Startup-Gründer Steffen Preuss. Für seine dementen Großeltern entwickelte der Duisburger den sprechenden Kommunikationsund Spielball Ichó. Dieser kann über Apps für Denk-, Erinnerungsund Motorikübungen genutzt werden oder interaktiv Märchen erzählen.
Der Ball habe es ihm ermöglicht, wieder Kontakt mit seiner Oma aufzunehmen, so Jungunternehmer Preuss. 2019 soll Ichó im Handel erhältlich sein.