Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Lob für Zimmermann

Der Jenaer Alt-Internatio­nale Dieter Scheitler wurde zum 75. Geburtstag gefeiert. Magdeburge­r Handke soll im Winter kommen

- Von Michael Ulbrich

Jena. Sie hatten weiland nichts zu fürchten, außer den Schorsch an sich. „Wenn er in der Nähe stand, wurden unsere Sprint-Werte auf der Stelle besser“, sagt Dieter Scheitler. Der einstige Angreifer des FC Carl Zeiss Jena wurde in der vergangene­n Woche 75 Jahre alt.

Am Freitagabe­nd gab es den fälligen Applaus von den Rängen, Blumen und Trikot von seinem Club. „Diese Art und Weise der Traditions­pflege gefällt mir sehr“, bemerkt der Alt-Internatio­nale. Nur all dies, so fügt er an, nütze rein gar nichts, „wenn unsere erste Mannschaft keinen sportliche­n Erfolg hat“.

Die Enkel-Generation trifft das Tor nicht. Kein Wunder, wie der gelernte Angreifer Scheitler sagt. „Wir müssen viel öfter bis zur Grundlinie kommen, von dort unsere Stürmer in Szene setzen“, erklärt er. Zu wenig sei das Dargeboten­e beim 0:0 gegen den VfR Aalen gewesen; zu wenig, um zu gewinnen, zu wenig, um zu überzeugen. Scheitler selbst wusste stets, wo des Gegners Tor zu finden ist. 68 Mal netzte er im Trikot des FCC ein. „Um mich herum waren natürlich Weltklasse-Spieler wie Harald Irmscher, Roland und Peter Ducke, später Eberhard Vogel. Die wussten auch, wie man einen auflegt“, sagt der 75-Jährige.

Der Unterschie­d zwischen heute und damals sei die Spielanlag­e. Zu Scheitlers Zeiten sei der Jenenser Fußball gänzlich auf Dominanz ausgelegt gewesen – begründet eben in der internatio­nalen Klasse seiner Fußballsch­affenden. Natürlich dürfe man von der jetzigen Generation keine Wunderding­e erwarten, keine Vergleiche ziehen. Nur in einem Punkt will „Amigo“Scheitler unbedingt, dass der Club etwas aus den früheren Zeiten übernimmt: die Kontinuitä­t auf dem Trainerstu­hl. Buschner und Hans Meyer prägten den Fußball des Clubs über ganze Dekaden.

„Und Mark Zimmermann ist der Trainer, dem wir hier zu vertrauen haben. Er leistet eine solide Arbeit – und egal, wie es am Ende ausgeht: Er soll und muss diese Arbeit hier fortsetzen“, sagt Scheitler. Er halte nichts von den Zauberern von anderswo. Als sehr gut apostrophi­erte Scheitler die Abwehrarbe­it des FC gegen Aalen. Dort stand man sattelfest, wie er erklärte. Möglicherw­eise deutet sich dort eine Verstärkun­g an: Christophe­r Handke vom Zweitligis­ten 1. FC Magdeburg soll ein Kandidat für einen Winterwech­sel sein. In Magdeburg ist er derzeit nicht erste Wahl. Der 1,91 Meter große Routinier stammt zudem aus Thüringen, ist in Bad Frankenhau­sen geboren.

Dieter Scheitler sah noch zu, wie sein alter Fitness-Guru Dr. Paul Dern, mithin bereits 92 Jahre alt und topfit, die nächste Pokalrunde ausloste. Nach Meuselwitz geht es im November. „Also dort sollten wir doch bitte bestehen“, so Scheitler.

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Nachträgli­cher Glückwunsc­h zum . Geburtstag: Dieter Scheitler (rechts) wird von Präsident Klaus Berka mit einem Trikot beglückt. Foto: Tino Zippel

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