Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Ein perfekter Nachmittag
Fußball-Thüringenliga: FSV Martinroda - SC 03 Weimar 4:0
Martinroda. Vor der Pause effektiv, danach unwiderstehlich. Der FSV Martinroda ist nun definitiv zurück in der Erfolgsspur. Das 4:0 über die Weimarer, ließ vor 130 Zuschauern und darunter einem auf der Haupttribüne sowohl eine riesige grüngelbe Fahne schwingenden, als auch trotz des Spielstandes unentwegt singenden Weimarer „Kleinchor“, kaum Wünsche offen.
Das Ergebnis spricht zwar eine klare Sprache, doch bis zum 3:0 und besonders vor dem Tee waren die Lindenberg-Männer gleichwertig – zu Beginn sogar überlegen. „Wir waren vor der Pause die bessere Mannschaft, die Tore hat aber halte der Gegner geschossen“, ärgerte sich Weimars Trainer Michael Junker.
Weimar hatte die erste Möglichkeit durch Runge (13.). Martinrodas Abwehr war nach dem Komplettumbau zunächst in der Findungsphase. Dann musste Gössinger bei Laues Knaller sein ganzes Können aufbieten, lenkte den Ball um den linken Pfosten (21.). Das war das Signal zur Wende.
Der erste Schuss gegenüber saß! T. Müller setzte rechts Fernando in Szene, der perfekt für den am Torraum lauernden Hertel auflegte – 1:0 (23.).
Aus Weimarer Sicht war das zu diesem Zeitpunkt eher ungerecht, noch mehr aber dann das 2:0 kurz vor der Pause.
Zunächst hatte SC-Keeper Feuerstein Sulimans Schuss abklatschen können – nicht weit genug. Hertel setzte nach und spitzelte an Gegenspieler B. Sachs und Feuerstein vorbei zum 2:0 ins Tor (44.).
Weimar kam bissig, energisch aber weiter glücklos aus der Kabine. Eine Laue-Eingabe verpasste Albrecht nur knapp (48.). Kurz darauf das besiegelnde 3:0 Fernandos, der eine Maßflanke Sulimans am langen Pfosten eindrückte – sein erstes Pflichttor für den FSV. Zwar hätte er lieber eines seiner spielerischen Tore als Premiere beigesteuert. aber sein Trainer Robert Fischer ermunterte und lobte ihn: „Der Ball war drin, nur das zählt!“
Der Rest war Spielfreude, Klasse und unendlich viele „Bienchen“, die der FSV-Coach verteilte. Überragend die Ballwechsel besonders über T. Müller und Fernando, die Flankenwechsel und Läufe von El Hajj und besonders Suliman, der dann nach einem von Hertel erlaufenen „schlampigen“Rückpass der Weimarer mühelos einlochte und sich mit dem Ball gleich mit ins Tornetz legte (56.). Hertel traf noch Aluminium (74.), El Hajj, Suliman und Habichhorst hätten weiter erhöhen können.
Aber auch so war es ein perfekter Nachmittag. Nur warum nicht auf dem Rasen nebenan gespielt wurde, bleibt ein Rätsel.