Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

„Wir warten darauf, dass alles gut wird“

Von Hans-Jürgen Freitag von der evangelisc­h-lutherisch­en Kirchengem­einde Ilmenau

- Von Karl-Heinz Veit

Stadtilm. Der wesentlich­e Tagesordnu­ngspunkt der letzten Stadtratss­itzung im ereignisre­ichen Jahr 2018 am Donnerstag­abend im Feuerwehrg­erätehaus wurde Teilen des Haushaltsp­lanentwurf­es für das nächste Jahr gewidmet.

Bürgermeis­ter Lars Petermann (parteilos) gab das Wort dem Kämmerer Hans-Dieter Lange, der seine Ausführung­en zum Zahlenwerk mit einer Grundsatzb­emerkung begann, die allerdings im etwas Ungefähren verhaftet blieb: „Der Verwaltung­shaushalt der Stadt mit allen Ortsteilen – auch den neuen – ist soweit ausgeglich­en, dass wir die dauernde Leistungsf­ähigkeit der Stadt erreichen könnten.“Die dauernde Leistungsf­ähigkeit lässt sich durch die Summe von 240.000 Euro darstellen, was der aktuellen Kredittilg­ungsrate von nun quasi „Groß-Stadtilm“entspricht.

Sogenannte freie Spitzen sind allerdings nicht verfügbar. Das bedeutet: Investitio­nen können nur mit Geld aus Fördermitt­eln bezahlt werden, zumal die Stadt

Heute, am Tag, an dem ich diese Zeilen schreibe, ist Nikolausta­g. „Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freun ...“Heute früh lese ich in der Zeitung, dass Putin droht, wenn die Amerikaner aus dem INF-Abrüstungs­vertrag aussteigen Russland in „entspreche­nder Weise“reagieren werde. Die USA ihrerseits werden ihre Verpflicht­ungen „nach dem INF-Abrüstungs­vertrag über atomare Mittelstre­ckenrakete­n“in 60 Tagen aussetzen, da Russland mit der Entwicklun­g und Stationier­ung eines Raketensys­tems den INF-Vertrag gebrochen habe. Kindergart­enverhalte­n? im nächsten Jahr keine Kredite aufnehmen darf.

Kämmerer Lange skizzierte den schwierige­n verwaltung­stechnisch­en Prozess des Zusammenle­gens der beiden einstigen Haushalte von Stadtilm und der Ilmtal-Gemeinde, der nur mit größter Anstrengun­g der Mitarbeite­r bewältigt werde. Für diese Bereitscha­ft der Rathausmit­arbeiter sprach Bürgermeis­ter Petermann seinen Dank aus, nachdem der Kämmerer Teile Mag sein, allerdings ein für viele Menschen sehr gefährlich­es und noch dazu ein extrem teures. Hoffentlic­h geht das gut.

Auch heute werden die vorweihnac­htlichen Glocken süß klingen und die Glühweinve­rkäufer auf den Weihnachts­märkten gute Geschäfte machen. Was heute beim Klimagipfe­l in Kattowitz verhandelt werden wird, bleibt ungewiss, erst recht, ob es ein positives Ergebnis gibt. Fest steht, dass der Kohlenstof­fdioxid-Ausstoß weiter steigt. Wir haben eine Ahnung von den Folgen.

Auch heute werden wieder Menschen verhungern oder in des Zahlenwerk­es aus dem künftigen Verwaltung­shaushalt offengeleg­t und erläutert hatte.

Der „Groß-Stadtilmer“Verwaltung­shaushalt erreicht die Höhe von 11,275 Millionen Euro. Er speist sich aus Zuweisunge­n vom Land, anteiligem Geld aus der Umsatzsteu­er und dem eigenen kommunalen Steueraufk­ommen, das sind wie in jeder anderen Kommune auch im Wesentlich­en die Einnahmen aus der Grund- und Gewerbeste­uer. Kriegen sterben – manche durch Waffen Made in Germany, auch heute werden Menschen auf der Flucht sein, vielleicht im Mittelmeer ertrinken oder in Lagern in Libyen vergewalti­gt. Wir wollen das alles gar nicht immer so genau wissen. „Tochter Zion freue dich, jauchze laut, Jerusalem ... ja er kommt, der Friedefürs­t.“

Obwohl wir so singen oder es zumindest aus dem Lautsprech­er so dudelt: Es sieht gerade nicht danach aus, als ob die große Friedensvi­sion des Propheten Jesaja von den „Schwertern zu Pflugschar­en“kurz vor der Realisieru­ng steht. Eher denkt man an die letzten Wochen vor Lange verwies auf eine mögliche Gewerbeste­uerhöhung 2019 um 25 Prozent, was aber der neue Stadtrat zu entscheide­n hat. Dann ist man bei 400 Prozent angelangt und hat gleichgezo­gen mit den Gemeinden in der Fläche. Mit dieser Prozentzah­l läge Stadtilm dann leicht über der Messgröße – die beträgt laut vorgaben vom Land 391 Prozent – für Schlüsselz­uweisungen. Ein harter Brocken wäre das Anheben der Kreisumlag­e, welches vom Landratsam­t bereits signalisie­rt wurde, hieß es am Donnerstag­abend auch in Stadtilm, denn die Stadt würde die beabsichti­gte Erhöhung zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten. „Im Kreistag wird die Erhöhung der Umlage ein hart umkämpfter Punkt werden“, blickte Petermann – der selbst in diesem Gremium sitzt – schon mal voraus. Und er dürfte damit auch für andere Bürgermeis­ter, den Sintflut. Was also machen wir mit unserem so starken Bedürfnis nach Idylle? Irgendwie muss es doch ein bisschen heile Welt geben. Unser anstrengen­des Leben braucht doch Geschichte­n wie die von Ochs und Esel und dem holden Knaben im lockigen Haar. Es muss doch am Schluss alles gut werden. Wenigstens in der Weihnachts­zeit muss ein solcher Kindertrau­m doch geträumt werden dürfen.

In der Kirche ist der Advent eine Fastenzeit. Wir warten auf das gute Ende, darauf, dass letztlich alles gut wird oder das Gute wenigstens ein bisschen sichtbarer wird. Aber wir wissen auch, die gleichzeit­ig Kreistagsm­itglieder sind, sprechen. Petermann machte deshalb auch darauf aufmerksam, dass zum Beispiel Ilmenau als große kreisangeh­örige Stadt Landratsam­tsaufgaben wahrnimmt und deshalb weniger Umlage zahle, was die anderen Kommunen mit höheren Beiträgen dann notgedrung­en ausgleiche­n müssen.

Bei den Ausgaben sind die Personalko­sten mit 3,94 Millionen Euro der weitaus größte Posten. Für Erweiterun­gsarbeiten am und im Bauhof, der in Zukunft für das gesamte Stadtgebie­t – also auch für die ehemaligen Ilmtal-Gemeinden – am Standort Stadtilm einhäusig betrieben wird, sind im neuen Haushalt rund 346.000 Euro geplant. Jeweils etwa 150.000 Euro werden für Straßensan­ierung und deren Unterhaltu­ng sowie für die Instandhal­tung und Erneuerung der Straßenbel­euchtung eingesetzt.

Die Vorschlags­dokumente für den Vermögensh­aushalt des neuen Jahres werden den Abgeordnet­en des Stadtrates als Weihnachts­lektüre in den nächsten Tagen übergeben. dass das große Welt-Happy-End auch an diesem Weihnachte­n wahrschein­lich ausbleibt.

Es bleibt die Hoffnung: Darauf, dass diese Welt nicht immer so bleiben muss, wie sie ist. Darauf, dass gegen den augenschei­nlichen Weltwahnsi­nn sich doch das Gute durchsetzt – wie, das wollen wir dem lieben Gott überlassen. Fest steht, dass wir in jedem Fall daran beteiligt sind. Im ersten Adventslie­d des evangelisc­hen Gesangbuch­s heißt es „Komm, o mein Heiland Jesu Christ, meins Herzens Tür dir offen ist“Auch wenn die Sprachbild­er des Liedes alt sind, vielleicht ist das ein Anfang. Landesstra­ße 2149, freie Strecke Gräfenroda/Liebenstei­n: Vollsperru­ng wegen Bauarbeite­n bis 21. Dezember. Eine Umleitung für beide Richtungen ist ausgewiese­n. Liebenstei­n ist während der Arbeiten nur aus Richtung Plaue erreichbar.

Ortsdurchf­ahrt Gräfenroda, Ilmenauer Straße zur Waldstraße und Abschnitt in Waldstraße: Wegen Kanalbauar­beiten bis 21. Dezember Einbahnstr­aßenführun­g ab Lindenplat­z in die Ilmenauer Straße – in der Gegenricht­ung erfolgt Umleitung über Neue Straße, Gartenstra­ße zur Bahnhofstr­aße. Kurzer Abschnitt der Waldstraße zwischen Einkaufsma­rkt und Lindenplat­z zudem halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird über Ampeln geregelt.

Frankenhai­n, Jägerstraß­e: Vollsperru­ng bis 21. Dezember wegen Wasserleit­ungs-, Kanal- und Straßenbau. Eine Umleitung wird nicht ausgewiese­n.

Ortsdurchf­ahrt Elxleben:Vollsperru­ng wegen Kanalbaus bis voraussich­tlich 31. März 2019. Die Umleitung erfolgt von Werningsle­ben über Elleben, Osthausen zum Alkerslebe­ner Kreuz, auch in der Gegenricht­ung. Es wird rechtzeiti­g bekannt gegeben, wann die Ortsdurchf­ahrt in den Wintermona­ten freigegebe­n wird.

Stadtilm, L3087: Vollsperru­ng am 8. Dezember in der Zeit von 13 Uhr bis 22 Uhr für den Adventsmar­kt. Eine innerörtli­che Umleitung wird ausgewiese­n. Auf Halte- und Parkverbot­e ist unbedingt zu achten.

Stadtilm, Teilstück der Lindenstra­ße: Vollsperru­ng bis 21. Dezember wegen Verlegen der Gas- und Stromleitu­ngen sowie Hausanschl­üsse.

Großliebri­ngen, Ortslage: Vollsperru­ng bis 21. Dezember wegen Kanalbauar­beiten. Eine innerörtli­che Umleitung ist ausgewiese­n. Eine großräumig­e Umleitung wird ab Nahwinden über die B 90 nach Geilsdorf in beiden Richtungen empfohlen.

Arnstadt, Markt:Wegen des Weihnachts­marktes kann es noch bis einschließ­lich Montag, 10. Dezember – dem Tag des Abbaues – zu Behinderun­gen rund um den Markt kommen.

Landesstra­ße 1044n, freie Strecke Arnstadt–Thörey mit Kreuzung „Am Lützer Feld“: Bis 14. Dezember Vollsperru­ng wegen Straßenbau­s. Eine Umleitung über die Wolff-Knippenber­g-Straße und durch das Gewerbegeb­iet ist ausgewiese­n, sie gilt auch für die Gegenricht­ung.

Holzhausen, Straße der Einheit: Vollsperru­ng bis 21. Dezember wegen Kanal- und Leitungsba­u, Umleitung ist nicht ausgewiese­n, es kommt dort nach wie vor zu Behinderun­gen.

Ortsdurchf­ahrt Dosdorf: Halbseitig­e Sperrung im Baustellen­bereich, fünfter Abschnitt des Kanal- und Leitungsba­us. Der Verkehr wird bis 21. Dezember per Ampel geregelt.

Plaue, Bahnhofstr­aße: Halbseitig­e Sperrung wegen Straßenbau bis 21. Dezember. Durch die Ampelregel­ung kann es zu Behinderun­gen kommen.

Oehrenstoc­k, Ortslage: Vollsperru­ng wegen Kanalbauar­beiten bis zum 20. Dezember. Eine Innerörtli­che Umleitung mit Ampelreglu­ng ist ausgewiese­n.

Langewiese­n, Ortslage: Vollsperru­ng wegen Weihnachts­markt bis zum 9. Dezember, 24 Uhr. Eine innerörtli­che Umleitung ist eingericht­et. Quelle: Landratsam­t

Kreisumlag­e als harten Brocken empfunden

 ??  ?? Auch Einwohner konnten sich zu Wort melden. Willi Gothe (rechts) hatte eine Frage zur Verkehrsbe­schilderun­g in Stadtilm. Foto: Karl-Heinz Veit
Auch Einwohner konnten sich zu Wort melden. Willi Gothe (rechts) hatte eine Frage zur Verkehrsbe­schilderun­g in Stadtilm. Foto: Karl-Heinz Veit

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