Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Gold ist das große Ziel
Gewichtheber-DM in Roding: Der SV 90 Gräfenroda geht mit acht Hebern aussichtsreich ins Rennen
Gräfenroda. Mit insgesamt acht Sportlern starteten die Gewichtheber des SV 90 Gräfenroda gestern in die Deutsche Meisterschafts-Wettbewerbe in Bayern ,die bis zum Sonntag mit über 192 Sportlern (84 Frauen und 91 Männer) aus 13 Bundesländern und 73 Vereinen im bayerischen Roding stattfinden.
Bayern stellt beim Heimspiel mit 40 Sportlern das größte Starterfeld eines Bundeslandes. Gefolgt von Baden-Württemberg (25), Brandenburg (24) und Rheinland-Pfalz (22). Thüringen hat neben den acht Gräfenrodaer Athleten auch noch drei Suhler Heber und eine Schwarzaer Heberin gemeldet, geht so mit 12 Athleten ins Rennen.
Die Gräfenrodaer Gewichtheber wollen besonders bei den Junioren abräumen. Hier haben besonders Julia Perlt und André Langkabel auch echte Medaillenchancen in ihren Klassen. Bei Ausschöpfung ihrer Möglichkeiten ist auch ein Titelgewinn nicht ausgeschlossen.
Dies gilt auch für die Mannschaft im Juniorenwettbewerb. Da schickt Gräfenrodas Trainer René Holtmann eine Mannschaft starke ins Rennen. Da auch Potsdam, Grünstadt, Eibau und Schwedt dafür gemeldet haben, ist so mit einem spannenden Wettkampf um die Medaillen zu rechnen.
Juli Perlt (-53 Kilogramm) ging gestern sowohl bei den Aktiven, also Frauen, wie im Juniorenwettbewerb im Einzel ambitioniert ins Rennen (Ende nach Redaktionsschluss), musste sich da in beiden Wertungen aber gegen die nominell stärkere Eibauerin Walzak (160 Kilogramm als Zweikampfbestleistung) und ihre Nationalmannschafts-Zimmergenossin Annika Pilz (TB Roding/142 kg) behaupten. Perlts Bestmarke liegt bei 146 Kilo. Juli Perlt: „Ich habe mir natürlich einiges vorgenommen, bin gut vorbereitet. Am Ende wird aber auch die Tagesform über den Titel und die Medaillen entscheiden.“
André Langkabel, der wie seine Teamgefährtin Juli Perlt schon an der Qualifikation für die Junioren-Europameisterschaften 2019 bastelt, ist als Junior in seiner Klasse -94 Kilogramm am heutigen Sonnabend ab 16 Uhr chancenreich. Während er bei den Erwachsenen als Nummer 10 von 15 Startern ins Rennen geht, hat er als Junior nur seinem Dauerrivalen Erik Ludwig (Fortschritt Eibau) vor sich. Langkabel: „Den zu schlagen, erfordert schon einiges, aber auch er muss erst einmal seine Leistungen abrufen.“
Langkabel steigerte sich zuletzt enorm. In der 2. Bundesliga gegen Roding Ende Oktober steigerte er seine Bestmarke im Stoßen einfach so um acht Kilogramm auf 154. Im Reißen scheiterte er am „Fünf-Kilo-Plus von 135 Kilogramm. Langkabel: „Im Training geht es schon sehr viel weiter, im Reißen auf 140 und Stoßen über 170 Kilogramm. Selbst die zuletzt gezeigten 293 Zweikampfkilo, die noch nicht im DM-Ranking sind, würden ihn schon vor Ludwig schießen lassen. „Ich werde alles versuchen, lasse mich nicht verrückt machen. Aber eine Medaille muss es auf jeden Fall werden“, so der Gräfenrodaer.
Für den SV 90 Gräfenroda gehen auch noch ins DM-Rennen: Vorjahres-Vize Fritz Heyer (-69 kg/Junioren), Mark Griebel (-77 kg/Junioren), Gregor Taube (-85 kg/Aktive), Richard Hendrich (105 kg/Aktive), Selina Orben -63 kg/Juniorinnen), Lydia Eschrich (-69 kg/Juniorinnen).
Dass solche Meisterschaften immer auch Überraschungen bieten können zeigte das Vorjahr. Da schoss Fritz Heyer bis auf Platz zwei vor, nachdem seine Konkurrenten reihenweise patzten. Fast wäre Heyer sogar der DM-Titel gelungen. Ein Kilogramm fehlte ihm dafür am Ende. Mit Nervenstärke sind auch diesmal Überraschungen möglich.
Neben den Einzel-Titeln werden Sonntag abschließend auch die Relativbesten, die Juniorenmannschaftsmeister und die Sieger in denLänderwertungen gekürt. Mal sehen, was die Gräfenrodaer da diesmal mitbringen können.