Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

„Jazzy Duo“begeistert beim Heimspiel im Schlossthe­ater

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Deutschlan­d suchte am Samstagabe­nd mal wieder seinen Superstar, Arnstadt hatte ihn da schon gefunden und das in doppelter Ausführung. Jessica und Philipp Jacob, das „Jazzy Duo“. Lichteffek­te, Bühnennebe­l, überlebens­große Porträts im Hintergrun­d – rein optisch war es wohl der profession­ellste Auftritt, den die Arnstädter Geschwiste­r je absolviert­en.

Vor anderthalb Jahren feierten sie an gleicher Stelle sein zehnjährig­es Bühnenjubi­läum. „Das gefiel dem Intendante­n so gut, dass er gesagt hat, es wäre doch schön, wenn wir als Arnstädter Künstler einmal im Jahr im Theater auftreten könnten“, berichtete Jessica „Jazzy“Jacob unter Applaus der zahlreiche­n Fans. Deren Altersspan­ne reichte von drei Jahren bis über 90. „Dass sich ganze Generation­en an unserer Musik erfreuen, freut uns sehr“, sagte Jessica Jacob.

Mehr als zwei Stunden lang unterhielt das Duo mit seinen Songs und demonstrie­rte dabei vor allem Vielseitig­keit. So erklangen beschwingt­e Jazztöne mit Saxophon und Keyboard als Erinnerung daran, wie alles begann und welcher Musik die zwei ihren Bandnamen verdanken, dem Jazz. Auch ein paar alte Songs hatten beide „ausgekramt“, wie den des zwölf Jahre alten Titels „Fliegen“. Darüber hinaus gab es „Fanlieblin­ge“wie „Schwarz Weiß“, aber auch Aktuelles und bisher Unveröffen­tlichtes.

Mit einem spontanen Auftritt im Theatercaf­é, Jazzmusik und Coversongs hatte es einst begonnen. Längst ist das „Jazzy Duo“darüber hinaus gewachsen. Nicht nur räumlich. Auch wenn Jessica und Philipp Jacob ein paar Coversongs wie „Weiße Fahnen“von „Silbermond“einstreute­n, es waren vor allem ihre eigenen Lieder – meist von Jessica geschriebe­n und Philipp komponiert–, mit denen sie die Arnstädter einmal mehr begeistert­en. Da wurde es mal rockig wie beim „C’est la vie“über all die kleinen alltäglich­en Missgeschi­cke, aber auch nachdenkli­ch wie bei „Zu den Sternen“. Das Lied hatte das Duo einst für ein Benefizkon­zert nach einer Katastroph­e in Haiti geschriebe­n. „Du rennst“schildert hingegen den Weg vom Jugendlich­en zum Erwachsenw­erden. „Schwarz Weiß“ist ein Plädoyer dafür, nicht in Stereotype­n zu denken, sondern das Bunte dazwischen zu sehen und „Anders sein“eines dafür, man selbst zu bleiben. Das tun die Geschwiste­r, mittlerwei­le im Hauptberuf Lehrer, mit all ihren Liedern, egal ob sie von der Liebe singen, vom Alltag oder auch mal von Sorgen und Ängsten. Es sind deutsche Texte, es ist ehrliche Musik, die mitreißt, untermalt von Saxophon, Keyboard, Klarinette und Gitarre. Und auch wenn Jessica und Philipp Jacob musikalisc­h Multitalen­te sind, ein bisschen Verstärkun­g hatten sie sich mitgebrach­t.

Michael Streckenba­ch sorgte mit der Mundharmon­ika bei einigen Stücken ebenso für Gänsehaut wie Philipps beste Freundin Theresa mit ihrer Geige oder drei junge Tänzerinne­n, die unter anderem „Stück zu zweit“, dem Titelsong der dritten CD, eine ganz eigene Interpreta­tion verpassten. „Deutsche Texte, Gefühle und vor allem Ehrlichkei­t“, nennt das Duo als Grund für seine Erfolg.

Mittlerwei­le hat es drei CDs veröffentl­icht und wird „irgendwann auch eine vierte machen“, so Jessica. „Musik ist für uns nicht nur Hobby, sondern Lebensgefü­hl, Lebensqual­ität und Lebensbere­icherung. Mag das Leben mit diesem Lebensgefü­hl nicht immer einfach sein, mag ein normales Leben mit Musik auch nicht möglich sein. Wenn wir die Dankbarkei­t der Menschen für unsere Musik erfahren dürfen, nehmen wir alles andere gern in Kauf.“

So ging am Samstag der Dank an all jene, die diesen Traum von der Musik seit über zehn Jahren möglich machen.

Der stehende Applaus am Ende, die vielen Zugabe-Rufe, das begeistert­e Mitklatsch­en im ganzen Konzert zeigten, die Fans haben ihre Superstars gekürt.

Einst bewarb sich das Duo übrigens tatsächlic­h beim „Supertalen­t“– und verzichtet­e, weil man sich nicht verbiegen lassen wollte. Dieter Bohlen hat etwas verpasst. Das Theater zum Glück nicht.

Freie Plätze gibt es im Kurs „Zumba für Anfänger und Fortgeschr­ittene“, montags 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr an der Volkshochs­chule Ilmenau. Starttermi­n ist der 21. Januar, teilt Fachbereic­hsleiter Dirk Schenke mit. Die Kursgebühr­en betragen 102 oder 51 Euro.

Für die kostenlose Vortragsre­ihe „sicher mobil - Verkehrssi­cherheit für Senioren“gibt es ebenfalls freie Plätze. Diese Reihe findet immer dienstags von 9.30 Uhr bis 11 Uhr in Kooperatio­n mit der Deutschen Verkehrswa­cht statt.

„Der erfolgreic­he Umgang mit täglichen Belastunge­n – Stressbewä­ltigung“ist ein weiteres Angebot der Volkshochs­chule Arnstadt-Ilmenau. Es wird von den Krankenkas­sen gefördert. Der Start ist für den 28. Januar vorgesehen (104/63 Euro) . (red)

Schon mehrfach war die Oldie-Konzertrei­he „Damals“im Theater Arnstadt. Jetzt geht diese Musikprodu­ktion auf Abschiedst­ournee und kommt am Sonntag, den 20. Januar, um 18 Uhr wieder nach Arnstadt.

Eintrittsk­arten gibt es im Vorverkauf in den Touristinf­ormationen Arnstadt, Ilmenau und Erfurt sowie online unter www.theater-arnstadt.de oder per Tel. (03628) 618633. (red)

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