Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Stadtilmer Feuerwehr rückt 2018 zu fast 100 Einsätzen aus
Junge Einsatzabteilung ist gut ausgerüstet und ausgebildet. Neue Strukturen für die Ortsteile sind in Arbeit
Stadtilm. Große Veränderungen stehen vor der Freiwilligen Feuerwehr Stadtilm. Mit der Eingemeindung des Ilmtales in die Stadt Mitte 2018 ist im Bereich Brandschutz eine neue Struktur erforderlich, an der seit längerem gearbeitet wird. Im nächsten Stadtrat soll die Satzung vorgestellt und später mit den hinzukommenden Feuerwehrleuten der neue Stadtbrandmeister gewählt werden.
Deshalb war es die letzte Jahreshauptversammlung in vertrauter Runde, und nicht nur für Stadtbrandmeister René Strelow ein besonderer Moment. Er hatte neben den 43 Aktiven die Jugendfeuerwehr, die Altersund Ehrenabteilung sowie Gäste eingeladen. Dass kein Vertreter des Landratsamtes kam, obwohl die Stadtilmer Wehr als eine der vier Stützpunktfeuerwehren im Ilm-Kreis Aufgaben für die überörtliche Gefahrenabwehr übernimmt, fand Kritik. Die Zahl der Einsätze ist weiter gestiegen, Strelow listet 96 für das Vorjahr auf. Davon fielen 26 in die Kategorie Brände, darunter vier Wohnungs- und Dachstuhlbrände. Aber auch Container- und Mülleimer mussten gelöscht werden. Ärgerlich, wenn die Feuerwehr bei nicht gemeldeten Lagerfeuern umsonst ausrücken muss.
Allein 70 Einätze waren Hilfeleistungen, davon neun für die Ersthelfer der neuen First-Responder-Gruppe, aber auch 13 Verkehrsunfälle, vier Ölspuren und 20 Unwetterschäden. Für Türöffnungen oder als Tragehilfe für den Rettungsdienst wurde die Feuerwehr ebenfalls geholt.
Rund um die Uhr sind die 35 Männer und acht Frauen ohne ein diensthabendes System einsatzbereit. „Sie geben im Ernstfall immer ihr Bestes“, wie der Stadtbrandmeister betonte.
Er ist stolz auf seine junge Truppe, deren Durchschnittsalter bei 33 Jahren liegt. Da habe man alles richtig gemacht, resümierte Strelow. Quereinsteiger seien bei der Feuerwehr die Ausnahme, deshalb setzt man auf eine starke Jugendfeuerwehr. Diese bereitet über Jahre den Nachwuchs auf ihre verantwortungsvolle Aufgabe vor, dafür ging an die Jugendwarte und Betreuer ein großes Dankeschön.
Stark ist auch die Alters- und Ehrenabteilung, deren 42 Mitglieder die Aktiven sowie die Jugendfeuerwehr unterstützen.
Erinnert wurde auch an die Übergabe des Hilfeleistungslöschfahrzeuges HLF 20 im Oktober, das Kreiseigentum ist und von der Stadtilmer Wehr für örtliche und überörtliche Einsätze im Katastrophenschutz sowie für Einsätze der Tunnelbasiseinheit besetzt wird. Die Planung eines HLF 10, das die Stadt beschafft, sei fast abgeschlossen. Man warte auf den Förderbescheid des Landes, um mit der Ausschreibung zu beginnen.
Außerdem läuft zur Zeit eine Ausschreibung zum Umbau des ehemaligen Rüstwagens in einen Gerätewagen Logistik mit Ladebordwand. So soll die Verladung der notwendigen Technik in Rollcontainern je nach Bedarf erleichtert werden. Seit 2018 hat die Wehr mit Roy Plumeier einen Gerätewart, der bei der Stadt angestellt wurde.
Lagerfeuer waren nicht angemeldet
Ausbildung im Freibad und auf dem Sportplatz
Damit alle Einsatzkräfte im Notfall fit sind, finden im Monat zwei reguläre und eine freiwillige Ausbildung statt, außerdem gibt es jedes Jahr ein Ausbildungswochenende. So wurde im vergangenen Jahr unter anderem im Freibad, auf Sportplätzen , im Gelenkwellenwerk und auf Ländereien der Agrargesellschaft Griesheim geübt.
Bürgermeister Lars Petermann (parteilos) dankte wie zuvor schon René Strelow allen Einsatzkräften für ihre freiwillige ehrenamtliche Arbeit. Das schließe die Familien und Partner ausdrücklich mit ein.
Die Bronzene Brandschutzmedaille für 10-jährige Dienstzeit geht an Johannes Burkl und Philipp Täubig. Das silberne Brandschutzehrenzeichen (für 25 Jahre) erhielten Marco Gerstenberger und Torsten Scholl. Für die Auszeichnung von Hans Harnisch erhoben sie alle von den Plätzen. Er wurde mit dem Große Brandschutzehrenzeichen am Bande für 50 Jahre Dienst in der Feuerwehr geehrt.