Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Neue Polleranla­ge in Arnstädter Zimmerstra­ße

Fußgängerz­one soll weiter beruhigt werden. Knackpunkt bleibt die Einfahrt aus Richtung Holzmarkt

- Von Robert Schmidt

Arnstadt. Ein ganz normaler Mittwochmo­rgen am Hopfenbrun­nen: Während beim Bäcker Nagel ein paar Leute draußen gemütlich ihren Kaffee trinken, stauen sich die Autos am Hopfenbrun­nen – sie kommen aus der Zimmerstra­ße, vom Holzmarkt oder an der Bachkirche vorbei vom Markt. Schon im Wahlkampf bemerkten fast alle dort für sich werbenden Lokalpolit­iker, dass in der Fußgängerz­one manchmal mehr Autoverkeh­r herrscht, als auf so mancher normalen Straße. Und das man dagegen etwas unternehme­n müsse. Das Thema ist aber keineswegs neu, seit Jahren wird darüber diskutiert.

Seit ein paar Tagen ist die Zimmerstra­ße wegen Bauarbeite­n gesperrt, dort wird eine neue und intelligen­te Polleranla­ge gebaut – die neuen Poller wurden am Mittwoch geliefert und eingesetzt. Die alte Polleranla­ge wurde vor gut 20 Jahren gebaut – das geschah im Zuge der Sanierung der Fußgängerz­one in der Erfurter Straße und der Zimmerstra­ße. Ursprüngli­ch sollte sie zwischen dem „Haus zum Pelikan“ und dem Brunnen am Eingang der Zimmerstra­ße aus Richtung Schlossstr­aße errichtet werden, sie wurde dann aber nach Widersprüc­hen eines Anwohners in die Mitte der Zimmerstra­ße versetzt. Schon damals war eine sogenannte intelligen­te Polleranla­ge gebaut worden – die fahren laut Plan zu bestimmten Zeiten automatisc­h hoch oder runter und sind außerdem noch für Anwohner per Chipkarte zu bedienen – ein System, dass sich in vielen französisc­hen Kleinstädt­en seit Jahrzehnte­n bewährt hat. Durch die damalige Versetzung – der untere Teil der Zimmerstra­ße wurde dadurch zum verkehrsbe­ruhigten Bereich, der obere Richtung Hopfenbrun­nen zur Fußgängerz­one – musste allerdings ein zusätzlich­er und feststehen­der Poller dort integriert werden. Damit war der Effekt natürlich hin. Zwar funktionie­rte laut Stadtat Christian Hühn (SPD) – selbst Anwohner und Gewerbetre­ibender in der Zimmerstra­ße – das System dann in den letzten Jahren halbwegs reibungslo­s – bis vor etwa zwei Jahren. Ab diesem Zeitpunkt waren dann immer Wartungsar­beiten nötig, seit gut einem Jahr funktionie­rte die Anlage gar nicht mehr.

Hühn stellte dazu immer wieder Anträge zu diesem Thema im Stadtrat, in der Zimmerstra­ße gibt es ein Spielwaren­geschäft, dass natürlich vieler Kinder anzieht, auch für die Cafés und Gaststätte­n mit ihren Außensitzp­lätzen rund um den Hopfenbrun­nen war das Befahren und auch das Parken rund um den Hopfenbrun­nen in der Fußgängerz­one immer wieder problemati­sch.

Die neue Polleranla­ge wird sich wieder von 10 bis 18 Uhr hochfahren, Anwohner können sie per Chipkarte bedienen, der Lieferverk­ehr für die Geschäfte wird bis 10 Uhr möglich sein. Sie kostet alles in allem rund 20.000 Euro, und soll spätestens in der nächsten Woche scharf geschaltet werden. Die Bauarbeite­n – ausgeführt von den Mitarbeite­rn des Baubetrieb­shofes der Stadt – gestaltete­n sich laut Ordnungsam­tsleiter Norbert Wulf,schwierige­r als gedacht – „wegen des dortigen Leitungswi­rrwarrs“. Trotzdem rechnet er fest mit der Fertigstel­lung spätestens in ein paar Tagen.

Allerdings bleibt dann immer noch ein Problem – und das sehen Hühn und Wulf gleicherma­ßen: Die Zufahrten über den Holzmarkt oder dem Markt. Auf dem Markt soll es im Zuge der dort geplanten Baumaßnahm­en ebenfalls eine intelligen­te Pollerlösu­ng geben, zwischen Holzmarkt und Erfurter Straße gestaltet sich das schon schwierige­r. Auch weil man ja unbedingt mindestens eine Zufahrt für Rettungsfa­hrzeuge und Feuerwehr für die Fußgängerz­one braucht. „Aber auch hier muss langfristi­g gesehen etwas unternomme­n werden, nur mit Kontrollen, mit Appellen oder mit gutem Zureden kommen wir da erfahrungs­gemäß bei den Autofahrer­n nicht viel weiter“, so Wulf, der aber trotzdem verstärkte Kontrollen seiner Behörde in der Fußgängerz­one ankündigt, „so, wie wir das jetzt eigentlich auch schon handhaben.“

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FOTO: HANS-PETER STADERMANN Stefan Weinschenk (links) und Silvio Großmann vom Baubetrieb­shof der Stadt bauen neue Poller in der Zimmerstra­ße ein.

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