Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Einkaufen für die Regierung
Das Bundesbeschaffungsamt eröffnet neben Bonn eine zweite Dienststelle in Erfurt
Erfurt. Benötigen Bundesbehörden künftig Kopierer, Funkgeräte, Kryptotechik, Computer, medizinische oder optische Geräte, Bekleidung, Autos, aber auch Spezialfahrzeuge, dann werden all diese Dinge von Erfurt aus organisiert. Das Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums (BMI) mit Sitz in Bonn hat am Mittwoch in der Thüringer Landeshauptstadt einen zweiten Dienstsitz eröffnet.
Fünf Referate werden in Thüringen über den Sommer hinweg aufgebaut. 75 neue Arbeitsplätze mit attraktiver Bezahlung und interessanten Tätigkeiten entstehen. Es werden Beschäftigte aus Bonn wieder nach Thüringen ziehen, weil sie von hier stammen, aber es werden auch junge Bewerber gesucht, betont der Parlamentarische Staatssekretär
beim Bundesinnenministerium, Volkmar Vogel, am Mittwoch in Erfurt. Er ist CDU-Bundestagsabgeordneter aus Ostthüringen.
Die erste Phase der Corona-Pandemie habe das Beschaffungsamt gemeistert, erklärt Peter Batt vom Bundesinnenministerium. Dabei habe sich gezeigt, dass Beschaffung eine systemrelevante Aufgabe ist. Mit dem Umsetzen der Hilfs- und Konjunkturpakete kommen auf das Amt aber noch deutlich größere Herausforderungen zu, betont der Experte, der für die Fachaufsicht zuständig ist. Bereits in normalen Jahren werden für rund fünf Milliarden Euro Ausrüstungen, Fahrzeuge, aber auch Boote oder Hubschrauber sowie Uniformen und viele weitere Geräte über das Amt beschafft. Wie groß die Aufgabe in diesem Jahr sein wird, konnte noch niemand sagen.