Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Regionaler Demokratiepreis geht an Bechstein-Schüler
Konzeption nimmt gesamte Schule in den Blick. Schulamt Westthüringen honoriert Leistung mit 300 Euro
Arnstadt. Verantwortung übernehmen, Schulalltag gestalten und demokratische Strukturen aufbauen und weiterentwickeln – Anforderungen, die in einem durch Schüler entwickelten Konzept festgehalten sind. Und mit diesem weiten Blick über die eigene Klasse hinaus gewinnt die Arnstädter Regelschule „Ludwig Bechstein“den regionalen Schülerwettbewerb „Demokratie gestalten – aber wie?“des Schulamtsbereiches Westthüringen.
Die Preisverleihung kann nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden. Der Grund ist auch hier die Corona-Krise und die damit einhergehenden Hygienevorschriften. Deshalb sind Referentin Susanne Fink und Juror Bernd Schreier vor Ort, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen, aber vor allem um die Urkunde, die mit 300 Euro dotiert ist, zu überbringen.
„Beteiligung, Mitbestimmung und Verantwortungsübernahme als Grundlage schulischen Erfolgs“ist der Titel des eingereichten Konzeptes. Die darin festgelegten demokratischen Grundsätze beginnen in den Klassen und weiten sich auf die gesamte Schule aus. Ein Aspekt, den Bernd Schreier besonders lobt. In keinem der zwölf eingereichten Konzeptionen sei dieser Ansatz so berücksichtigt worden.
Er betont, dass „Schulqualität nur in der Schule entstehen kann“, sprich durch die Schüler und handelnden Akteure, wie Lehrer und Schulsozialarbeiter. Dabei würden die Jugendlichen lernen, Verantwortung zu übernehmen. Diese Konzeption werde über Jahre und Generationen innerhalb der Schule gelebt und ausgebaut, würdigt er die Arbeit der Schulleiterin Carola Gorke stellvertretend für alle Verantwortlichen.
In dem Zusammenhang äußert er aber auch kritisch Worte: „Die Bildungspolitik legt wenig Wert auf Qualität.“Bei Problemen und Herausforderungen wird „sofort gejammert“, statt sie anzugehen. Die Bechstein-Schule wäre ein gutes Beispiel, wie „gute Schule entwickelt und aufgebaut“wird.