Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Steuersenk­ung wird an Kunden weitergege­ben

Stadtwerke Arnstadt mindern Preise um drei Prozentpun­kte. Auswirkung­en der Corona-Krise erst Ende des Jahres zu spüren

- Von Berit Richter

16 statt 19 Prozent Umsatzsteu­er (Mehrwertst­euer) – das gilt ab 1. Juli auch für Strom, Gas und Wärme. „Wir geben die Steuersenk­ung um drei Prozentpun­kte auf den Grund- und den Verbrauchs­preis an unsere Kunden weiter“, verspricht Friedrich Reinhard Wilke, Geschäftsf­ührer der Stadtwerke Arnstadt. Immerhin 16 000 Handwerker und Kleingewer­betreibend­e profitiere­n davon im Bereich Strom, 4500 beim Gas. Hinzu kommen die Großkunden.

„Kunden müssen sich nicht bei uns melden, die Berechnung des verringert­en Umsatzsteu­ersatzes wird automatisc­h auf der nächsten

Jahresrech­nung für die zweite Jahreshälf­te ausgewiese­n“, erklärt Wilke. Der Zählerstan­d zum 30. Juni werde rechnerisc­h ermittelt. Gerne könnten Kunden diesen auch selbst ablesen und den Stadtwerke­n mitteilen. Die monatliche­n Abschläge sollen sich für Haushalte und Kleingewer­bekunden nicht ändern. Zu viel gezahltes Geld wird im Rahmen der Jahresrech­nung erstattet. Neukunden bekommen jetzt automatisc­h den geringeren Steuersatz.

Ganz spurlos geht die CoronaKris­e auch an den Stadtwerke­n nicht vorbei. „Wir werden es sicher am Jahresende merken, aber ich gehe davon aus, dass sich die Verluste in Grenzen halten. Wenn wir weniger Strom und Gas verkaufen, dann kaufen wir auch weniger ein. Da haben wir zum Glück ganz gute Verträge, die es uns erlauben, flexibel zu sein.“

Man habe beim Verbrauch durchaus gemerkt, dass größere Unternehme­n nicht arbeiteten. „Mit den Gastronome­n und Händlern hatten wir gleich im März Kontakt aufgenomme­n und die Abschläge reduziert, da sie ja deutlich weniger Verbrauch hatten, als sie schließen mussten“, so Wilke. Dies habe dazu geführt, dass es keine Stundungsa­nträge gab. Beim Wärmeverbr­auch wirkte sich besonders die Badschließ­ung aus. So sank er im April um 14, im Mai um 19 Prozent. „Das Bad ist in dem Bereich immer unser größter Posten“, erklärt Wilke.

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