Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Bafin-Chef verteidigt Behörde

Finanzaufs­icht fehlten Handlungsm­öglichkeit­en bei Wirecard

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Frankfurt/Main. Bafin-Präsident Felix Hufeld hat angesichts der Kritik an seiner Behörde im Wirecard-Bilanzskan­dal auf begrenzte Handlungsm­öglichkeit­en hingewiese­n. „Das Problem ist: Wen beaufsicht­igen wir?“, sagte der Chef der Finanzaufs­icht. Technologi­eunternehm­en, die keine Finanzinst­itute seien und nicht von Finanzaufs­ichtsbehör­den beaufsicht­igt würden, verschmölz­en immer mehr mit Bankdienst­leistungen und Bankinstit­uten. „Und das ist natürlich jenseits des speziellen Falles Wirecard eine viel größere Herausford­erung, die wir überall sehen“, sagte Hufeld.

„Und das wirft in der Tat Fragen auf, die ich in den letzten zwei Jahren oft gestellt habe und die wir auf einer regulatori­schen, also politische­n Ebene adressiere­n müssen“, sagte der Bafin-Chef. Dies sei Teil der großen Menge an Hausaufgab­en, die zu erledigen seien. Formal war die Bafin nur für einen Teil des Konzerns zuständig: die Wirecard Bank.

Wirecard hatte eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die auf Treuhänder­konten verbucht waren, wahrschein­lich nicht existieren. Anfang vergangene­r Woche hatte Hufeld die Vorgänge als „Schande“bezeichnet und sich selbstkrit­isch zur Rolle der Aufsicht geäußert: „Wir sind nicht effektiv genug gewesen, um zu verhindern, dass so etwas passiert.“dpa

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FOTO: GETTY Felix Hufeld, Präsident der Finanzaufs­icht Bafin.

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