Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Schüler mit dem richtigen „Riecher“

Drei Teams aus dem Ilm-Kreis belegen bei Wettbewerb um Deutschen Gründerpre­is bundesweit vordere Ränge

- Von Britt Mandler Die Präsentati­on des Thüringen-Siegers „MemoryAds“ist auf Youtube abrufbar unter www.youtube.com/ watch?v=glGKMQNfHh­4

Ilmenau. Strahlend steigen Erasmus Schmidt, Jonas Köditz, David Bernet und Felix Becker die Treppen in die dritte Etage der Sparkasse in Ilmenau hinauf. Die vier Jugendlich­en sind Unternehme­r – auf dem Papier. Und Preisträge­r. Ganz real.

Denn sie räumten beim Deutschen Gründerpre­is für Schülerinn­en und Schüler so richtig ab. 1999 wurde der Wettbewerb erstmals ausgetrage­n. Damals gingen 400 Schülertea­ms an den Start. Mittlerwei­le sind es deutschlan­dweit 800.

Aufgabe der Teams ist es, ein fiktives Unternehme­nskonzept zu entwickeln. Dazu gehört zunächst eine Geschäftsi­dee, die aber mit einem handfesten Konzept untersetzt werden muss, wie man die Firma zum Laufen bekommt. Auch die Finanzieru­ng muss geklärt und eine Marketings­trategie erarbeitet werden.

„Der Wettbewerb animiert junge Menschen dazu, sich Gedanken zu machen, was alles möglich ist. Und wer so ein Gründungsk­onzept schon einmal erstellt hat, bekommt vielleicht Lust, später wirklich eine eigene Firma zu gründen“, erklärt Sparkassen­chef Marco Jacob.

Aus dem Ilm-Kreis machten diesmal drei Teams mit. Absolute Abräumer waren die „MemoryAds“von der Reformschu­le „Franz von Assisi“in Ilmenau. Betreut wurde das Quartett von Saskia Dietz von der Sparkasse, Lehrerin Claudia Müller und Tobias Reimann, der in den 90ern die Isle GmbH gegründet hat. „Ich fand es großartig, wie die vier Jugendlich­en ihre Gründungsi­dee weiterentw­ickelt haben“, so Reimann. Sie seien genau mit den richtigen Fragestell­ungen an ihr Projekt herangegan­gen.

Die „MemoryAds“entwickelt­en die Idee für ein Browser-Plugin, das nicht nur auf Internetse­iten unerwünsch­te Werbung unterdrück­en kann. Solche Anwendunge­n gibt es zuhauf. Die „MemoryAds“wollen die geblockte Fläche aber individuel­l nutzen, dort etwa Fotos, Notizen, Vokabeln einblenden, die der Internetnu­tzer eher unbewusst wahrnimmt, sich aber dennoch einprägt. Gerade beim Lernen könne man so viele Fortschrit­te machen, sind die Assisi-Schüler überzeugt.

Auch die Jury konnten sie mit ihrer Präsentati­on fesseln: Thüringenw­eit kamen die Assisischü­ler auf Platz 1, bundesweit auf Platz 18. Dafür gab es nicht nur Urkunden, sondern auch 300 Euro von der Sparkasse für das Team und 500 Euro für die Schule.

Auch die beiden anderen Teams aus dem Ilm-Kreis schlugen sich hervorrage­nd. Das Team Grayo von der Goetheschu­le Ilmenau entwickelt­e einen individual­isierbaren Granolo-Joghurt-Mix, der nicht nur zur gesunden Ernährung beiträgt, sondern auch Themen wie Regionalit­ät, Umweltfreu­ndlichkeit und Nachhaltig­keit berücksich­tigt. Betreut wurden die Goethe-Schüler von Lehrerin Angelina Reinhardt und Michael Krannich vom Unternehme­n Basenio.

Die Grayos kamen thüringenw­eit auf den dritten Platz und bundesweit auf Rang 43.

Zudem machte mit „Think.Big“ein Azubi-Team der Sparkasse beim Wettbewerb mit. Die Auszubilde­nden entwickelt­en Marketingd­ienstleist­ungen, die mit Kunden-Coachings einhergehe­n. Ziel ist es, sie langfristi­g zur eigenen Leistungse­rbringung zu befähigen. „Think.Big“wurden von Sparkassen-Azubi Luca Evers und Frank Schmidt vom Werbestudi­o Schmidt begleitet. Sie durften sich thüringenw­eit über einen achten Platz und bundesweit über Platz 182 freuen. „Das sind drei tolle Leistungen“, würdigt Sparkassen­chef Marco Jacob. Es sei ein Verdienst, bei 800 teilnehmen­den Teams so weit vorn zu landen.

Coronabedi­ngt gab es diesmal zwar keine große Auszeichnu­ngsveranst­altung. Dafür aber zur Würdigung kleine Runden mit den einzelnen Teams, ihren Betreuern und dem Sparkassen­team. Denn Erfolge, findet Marco Jacob, sollte man unbedingt feiern.

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FOTO: BRITT MANDLER Jonas Köditz, Felix Beyer, Erasmus Schmidt, David Bernet, Claudia Müller, Saskia Dietz, Marco Jacob und Tobias Reimann freuten sich über die hervorrage­nde Platzierun­g des Teams „MemoryAds“.

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