Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Umzug erfolgt in den Sommerferien
Grundschule in Langewiesen ist saniert und hat zwei Anbauten. 4,69 Millionen Euro Kosten
Langewiesen. Wohl zu Ehren der Übergabe der neuen Grundschule wollte die Kirchenglocke am Donnerstag um 12 Uhr kaum wieder aufhören zu schlagen. Schulleiterin Uta Zitzmann sagte dann, als Ruhe war, dass endlich die Zeit des Wartens und der Unzufriedenheit zu Ende sind. Unzufriedenheit darüber, dass zum Beispiel in der alten Schule noch der Weg zu den Toiletten über den Hof führte. Im neuen Schuljahr nach den Sommerferien werden die 190 Grundschüler in ihrer neuen Schule, deren altes Bestandsgebäude unter Denkmalschutz zwei Anbauten bekommen hat, die Klassenräume beziehen.
Als die Abrissarbeiten im Juli 2018 begannen, sind sie in das Ausweichquartier nach Ilmenau gewechselt und haben dort bereits optimale Lernbedingungen vorgefunden, wie Zitzmann betonte. Jetzt aber in der neuen Schule mit den freundlich leuchtenden Farben wohne noch einmal ein ganz neuer Zauber inne. Sie dankte Pädagogen, Schülern und Schulförderverein für das Mitziehen in der Übergangszeit. Zur feierlichen Übergabe durften nur die Kinder der Elternvertreter dabei sein.
Landrätin würdigt Engagement des Ex-Bürgermeisters
Landrätin Petra Enders (Die Linke) fand im Beisein von Landtagsabgeordneten und Kreistagsmitgliedern: „Es ist ein wahres Schmuckstück entstanden.“Sie dankte Architekturbüro, Handwerkern, Schulleitung, Ämtern, Elternvertretern und Kreistagsmitgliedern für die Arbeit. Langewiesens Ex-Bürgermeister Horst Brandt habe sich sehr um die neue Schule bemüht, sagte sie in seiner Anwesenheit. Die Idee, die Fassade mit Keramikkacheln zu verkleiden, stamme von ihm. Unterrichtsund Fachräume sowie Sanitäreinrichtungen sind entstanden, alles ist behindertengerecht. Es gibt Räume für Werken, Bibliothek, Musikund Kunst. Das Multifunktionsgebäude mit einer Küchenausgabe wird auch als Speiseraum genutzt.
Von den 4,69 Millionen Euro an Baukosten wurden 3,59 Millionen Euro vom Land gefördert.
Der Umzug in die Grundschule Johann Jacob Wilhelm Heinse nach Langewiesen soll am 20. Juli, am ersten Ferientag, stattfinden. Die Lehrer haben bereits mehr als 300 Umzugskisten gepackt. Als Präsente gab es einen symbolischen Schlüssel, ein Bild mit Impressionen vom Baugeschehen und eine „Glückskastanie“als Pflanze. Diese habe eine homöopathische Behandlung verdient, sagte Ilmenaus Oberbürgermeister Daniel Schultheiß (parteilos). Als dann das Band am Haupteingang zerschnitten war, und die Tür dennoch verschlossen blieb, ging es über den alten Eingang zur Besichtigung ins Schulhaus
hinein. Martha, die nach dem Sommer in die Klasse 3b kommt, inspizierte die neuen Klassenräume mit ihrem Opa. Dass die Räume größer sind als vorher, gefällt seiner Enklein. „Da können wir besser Spiele spielen mit der Lehrerin“, freut sie sich. Und Opa ermahnt: „In der 3. Klasse wird doch nicht mehr gespielt.“
Wenn die Langewiesener Grundschüler, Lehrer und Hortnerinnen in Ilmenau ausgezogen sind, werden die Regelschüler aus dem Geratal das Ausweichquartier übernehmen. Sie erhalten seit März in Geraberg einen Anbau an das Schulhaus mit Fach- und Klassenräumen. Die ersten Umrisse sind erkennbar. Im Altbau ist ein Schüleraufenthaltsbereich mit Cafeteria vorgesehen.