Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Zitterpartie im Regen
Im ersten Bundesliga-Relegationsspiel trennen sich Bremen und Heidenheim 0:0
Bremen. Zitterpartie statt Selbstläufer: Werder Bremen droht weiter der erste Bundesliga-Abstieg seit 40 Jahren. Nach einer insbesondere in der ersten Halbzeit schwachen Leistung kam der Bundesliga-16. im Relegations-Hinspiel im Weserstadion nicht über ein 0:0 gegen den Zweitliga-Dritten Heidenheim hinaus und verlor zudem Kapitän Niklas Moisander mit Gelb-Roter Karte (87.).
Bei zeitweise sintflutartigem Gewitterregen wahrte der Außenseiter vor dem Rückspiel am Montag (20.30 Uhr/Dazn und Amazon) alle Chancen, tatsächlich erstmals in der Vereinsgeschichte in die erste
Fußball-Bundesliga aufzusteigen. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt war gegenüber der 0:3-Niederlage am vergangenen Sonntag bei Arminia Bielefeld nicht wiederzuerkennen und verdiente sich dieses torlose Unentschieden.
In der ersten Halbzeit war zwischen beiden Mannschaften kein Klassenunterschied bemerkbar. Mit engagiertem Einsatz und intensivem Laufspiel ließen die Gäste die phasenweise sogar hilflos wirkenden Bremer nur selten zur Entfaltung kommen. Auch gedanklich wirkte der Außenseiter schneller.
Und wenn den Platzherren Abspielfehler unterliefen, waren die Heidenheimer sofort da. In der 25. Minute schloss Tim Kleindienst einen Konter mit einem sehenswerten Schuss ab, den Werder-Torhüter Jiri Pavlenka mit den Fäusten parierte. Sechs Minuten später verfehlte Maurice Multhaup das Bremer Tor nur knapp.
Wirklich gefährlich wurde es für Heidenheim lediglich in der 28. Minute, als ein Kopfball von Yuya Osako nur knapp sein Ziel verfehlte. Sichtlich verärgert machte sich Werder-Coach Florian Kohfeldt schon vor dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer auf den Weg in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielverlauf wenig. Den Norddeutschen gelang es zwar häufiger, sich in der Hälfte der Gäste festzusetzen, doch es fehlte wie so oft in dieser Saison im Weserstadion an der notwendigen Durchschlagskraft. Vom Angriffsdruck aus der Bundesligapartie gegen Köln (6:1) war nichts übriggeblieben.
Kohfeldt reagierte und schickte bei einem Dreifachwechsel in der 65. Minute offensivere Kräfte auf den Rasen. Bei den Schwaben wurde in der 69. Minute „Klublegende“Marc Schnatterer eingewechselt.
Die starken Regenfälle führten vor allem in der Schlussphase des Spiels zu vielen Ausrutschern und zahlreichen Fehlpässen auf beiden Seiten – in der Nachspielzeit hatte Timo Beermann nach einem Eckball sogar noch den Siegtreffer für Heidenheim auf dem Kopf – der Ball ging nur knapp vorbei. sid