Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
THW baut neues Logistikzentrum
2025 soll der Standort in Altenburg-nobitz mit 15 Mitarbeitern bezogen werden
Das Technische Hilfswerk ( THW) baut an vier Standorten in Deutschland neue Logistikzentren. Gelagert werden dort dezentral Reserven an Schutzmaterialien und Ausrüstung, die im Katastrophenfall und in Notsituationen zeitnah zur Verfügung stehen. Für den Aufbau stellt der Deutsche Bundestag insgesamt 42 Millionen Euro zur Verfügung.
Eines dieser vier Thw-logistikzentren soll neben weiteren in Bayern, Baden-württemberg und Niedersachsen auch in Thüringen entstehen – konkret in Altenburg-nobitz. Am Freitag gab es nochmals einen Vorort-termin mit Vertretern des Landkreises Altenburger Land, der Stadt Altenburg und der Gemeinde Nobitz, dem Thw-präsidenten Gerd Friedsam und dem Staatssekretär Volkmar Vogel beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.
Die Entscheidung für diesen Standort wurde bereits vor einem halben Jahr getroffen. Durch den intakten Flughafen Altenburg-nobitz mit den entsprechenden logistischen Voraussetzungen, einer angeschlossenen Gewerbefläche samt Außenbereiche und die rasche Anbindung an Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Jena und Gera sei dieser Standort ideal, versicherte Vogel. Auch sei die Nähe zu ehrenamtlichen Ortsverbänden und einer hauptamtlichen Dienststelle in Altenburg von großem Vorteil. Von hier aus sei es künftig schneller und sicherer möglich, nicht nur die drei mitteldeutschen Bundesländer zu versorgen, sondern auch Flächen für das Eu-katastrophenschutzsystem „resceu“und die humanitäre
Hilfe der Vereinten Nationen vorzuhalten. Für Auslandseinsätze sei die Flughafenlogistik nutzbar – Startund Landebahn sind in Sichtweite der neuen Halle.
Als Konsequenz aus der Coronapandemie werden die Bevorratungs- und Logistikressourcen im Bevölkerungsschutz neu angepasst. Wichtige Materialien will die Bundesregierung in Zukunft dauerhaft in Deutschland lagern. Sie baut dazu die sogenannte „Nationale Reserve Gesundheitsschutz“auf. An 19 Standorten in Deutschland sollen Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräte und Medikamente gelagert werden, um im Notfall Krankenhäuser, Pflegeheime und Arztpraxen aus der eigenen Reserve und ohne Lieferengpässe von Beginn an zu unterstützen. Das THW als ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes ist dabei gefragter Unterstützer bei Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Behörden.
Für die künftigen Logistikaufgaben an das THW werden Flächen benötigt, auf denen Lagergebäude und Plätze errichtet werden können. Der geschätzte Bedarf pro Logistikzentrum liegt laut Präsident Friedsam bei 50.000 Quadratmetern Fläche. In der circa zehn Meter hohen Lagerhalle, die in Nobitz gebaut werden soll, werden 30.000 Palettenstellplätze zur Verfügung stehen. Weiterhin ist für den Betrieb eine Ausstattung mit Gabelstapler, Containerstapler, Hubwagen, Säulenschwenkkran, Bodenwaagen und Folienwickelmaschinen notwendig. Nach einer Interimslösung in Nohra (Weimarer Land) soll das Ostthüringer Zentrum mit 15 Mitarbeitern voraussichtlich 2025/ 2026 dauerhaft bezogen werden.