Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Welche Jobbörse ist die Richtige?
Stellen für Lkw-fahrer, für Mütter oder für Menschen auf Sinnsuche: Das Internet ist voll mit Stellenangeboten. Aber nicht immer passt es
einfach mit seinem vorher angelegten Profil bewerben kann.
Doch welche Plattform ist für wen geeignet? Wo beginne ich mit meiner Suche? „Wer noch nicht so viel Erfahrung mit Internet-jobbörsen gesammelt hat, dem empfehle ich Google als Einstieg“, sagt Branko Woischwill vom Büro für Berufsstrategie Hesse/schrader in Berlin. „Es ist benutzerfreundlich, vertraut und ich bekomme für den Anfang einen guten Überblick darüber, was überhaupt auf dem Markt ist.“
Google for Jobs ist eine Art Spezial-suche innerhalb der GoogleSuche, die Nutzerinnen und Nutzer etwa keine Lexikoneinträge zum
Wort „Jobsuche“anzeigt, sondern tatsächlich nur Stellenanzeigen liefern soll. Google for Jobs wird einem automatisch in einem Fenster angezeigt, wenn man bei Google nach freien Stellen sucht.
„Der Vorteil von Suchmaschinen und allgemeinen Plattformen ist, dass sie einem viele Ergebnisse liefern. Wenn man noch nicht so genaue Vorstellungen hat, kann das toll sein, um sich zu orientieren und auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen“, sagt Woischwill. Diese Fülle von Ergebnissen zu sichten, kann jedoch auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Anders ist es bei Spezialplattformen. Hier bekommt man in der Regel weniger Ergebnisse, jedoch sind diese dann besonders passgenau. „Wer sich ein wenig tiefer in den Stellenmarkt einarbeiten will und einen konkreten neuen Job sucht, dem würde ich empfehlen, so spezifisch wie möglich zu beginnen“, sagt Woischwill. „Wenn ich nichts Passendes finde, kann ich meine Suche immer noch ausweiten und allgemeiner machen.“
Dafür ist es wichtig, sich im Vorfeld Gedanken zu machen: Was genau erwarte ich von meinem neuen Job? Bin ich auf eine Region beschränkt? Wie sollen meine Arbeitszeiten sein? Wie hoch mein
Gehalt? Auf welcher Position will ich arbeiten? Worauf könnte ich am ehesten verzichten? Was habe ich zu bieten? Was bin ich bereit dazuzulernen?
„Je genauer ich angeben kann, was ich suche und was ich biete, desto besser werden Matches sein. Und desto größere Chancen habe ich, den Job im Endeffekt auch zu bekommen“, sagt Marlene Pöhlmann, die das Berliner Büro des Personalvermittlers Robert Half leitet. Sie rät dazu, mit den Filtern der Jobbörsen die Suche so detailliert wie möglich zu machen. Auch wer sich passende Stellenangebote per E-mail-alert schicken lässt, sollte eine möglichst genaue Vorauswahl treffen. Profile in beruflichen Netzwerken müssen sich abgrenzen.
„Das gilt auch für Profile in beruflichen Netzwerken. Je mehr Informationen ich in mein Profil schreibe, die mich von anderen unterscheiden, desto eher werden die richtigen Personaler und Recruiter auf mich aufmerksam“, sagt die Personalexpertin. Während Linkedin international genutzt wird, ist Xing ein deutschsprachiges Netzwerk. Xing hat nach eigenen Angaben 19 Millionen Mitglieder.
Bei Linkedin sind es Unternehmensangaben zufolge 16 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum.„so ein Profil anzulegen kostet nicht viel Zeit, kann aber einen großen Nutzen haben“, sagt Woischwill. „Selbst bei analogen Bewerbungen werden die Kandidaten in der Regel gegoogelt. Wenn dann ein solches Berufsprofil auftaucht, macht das einen guten Eindruck.“Deshalb sollte man auch private Informationen, etwa Urlaubs- oder Partyfotos nicht öffentlich in einem sozialen Netzwerken veröffentlichen.
Mindestens genauso wichtig wie Job-plattformen im Netz sind aber persönliche berufliche Netzwerke. „Immer noch kommen rund 30 bis 40 Prozent aller Jobs über persönliche Kontakte zustande“, sagt Woischwill.
Ellenbogen ausfahren und Chefin oder Chef werden, um mehr Ansehen und Gehalt zu bekommen? Dieser Führungsstil ist längst veraltet. Bei der Otto Group begleitet Alexander Birken als Vorstandsvorsitzender seit einigen Jahren den Kulturwandel. Mit Reinhild Fürstenberg spricht er im Podcast „Die besten Chef*innen“– einer Kooperation des Fürstenberg Instituts mit der FUNKE Mediengruppe, zu der auch diese Zeitung gehört – über Change-management, kollaboratives Arbeiten und das A&O moderner Führung: viel Kommunikation – im Dialog und auf Augenhöhe. Heute ist eine gute Führungskraft kein Wissensmonopolist mehr, sondern fungiert als Coach und findet die besten Antworten im Team. Mehr Partizipation der Teams bedeutet aber keine Basisdemokratie, Kulturwandel ist nicht laissez faire. Er ist essenziell für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen und führt fast nebenbei zu einer deutlich größeren Zufriedenheit bei den Mitarbeitenden.
Den ganzen Podcast hören Sie unter: www.fuerstenberg-institut.de/ podcast-die-besten-chefinnen
Prozent mehr Gehalt würde die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland (zwei Drittel) bei einem Jobwechsel verlangen. Das ergab eine Umfrage der ArbeitsplatzvermittlungsPlattform Indeed. 14 Prozent sagten sogar, sie würden für kein Geld der Welt wechseln.