Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Noch eine Rechnung offen
Kreisoberligist Thüringen Jena besiegt im Fußball-landespokal Arnstadts B-auswahl 4:1
Kreisoberligist wirft Landesligist aus dem Pokal. Eigentlich eine Überraschung. Nicht so gestern in Jena. Der Grund: Die Vorgeschichte des 4:1 (2:1) des FC Thüringen gegen den SV Arnstadt 09 war eine Besondere. Arnstadt reiste mit einer B-elf nach Jena, weil am gleichen Tag die Erste gegen Preußen Bad Langensalza um den Oberligaaufstieg spielte. Die Leistung der Jenaer soll das aber nicht schmälern.
„Auch so ein Spiel muss erst einmal gespielt werden“, sagt Trainer Steffen Geisendorf. Bei dem Stand der Vorbereitung sei klar gewesen, „dass nicht alles rund läuft, mancher Ball verspringt“. Da wolle er keine Kritik üben. „Wir sind eine Mannschaft, die über den Kampf kommt. Wenn ich unser Chancenplus sehe, dann geht der Sieg in Ordnung“, sagt der 43-Jährige und lacht: „Das war aber auch eine Arnstädter Truppe. Mit Apel und Danneberg habe ich noch gespielt – und die beiden Urgesteine waren aus meiner Sicht die Besten. Respekt dafür, dass sich die Arnstädter das Pokalspiel so angenommen haben.
Im Viertelfinale gebe es keinen Wunschgegner mehr, blickt Steffen Geisendorf auf den kommenden Mittwoch. Blau-weiß Neustadt wäre ihm lieb gewesen, weil die Orlastädter immer viele Zuschauer mitbringen. Büßleben auch, „weil wir da noch eine Rechnung im Pokal offen haben“. Im September 2019 verloren die Jenaer mit 0:3 gegen das Landesklasseteam.
„Wir sind ohne großen Erwartungen nach Jena gekommen“, sagt Arnstadts Trainer Daniel Nehrlich. „Nach zwei Wochen Training kann man nicht mehr erwarten.“Schön sei es gewesen, „dass wir wieder Fußball spielen konnten“.
Mit einem Elfmetertor hatte Szymon Kowalik, dessen Vater Krzystof zur Jahrtausendwende für den FC Carl Zeiss spielte, die Gastgeber in Führung gebracht. Nach einem
Haken im Strafraum war der Jenaer gefoult worden, legte sich den Ball selbst auf den Punkt. „Aufgeregt war ich nicht. Ich hab‘ schon so viele Elfmeter geschossen. Das war meine sichere Variante.“Doch die Arnstädter wehrten sich, kamen zum Ausgleich. Nach Vorarbeit von Chris Machts musste Jean-philipp Wulf nur noch einschieben. Vor der Pause schloss Dominik Piskol einen Spielzug über Matthias Sorge und Szymon Kowalik zum 2:1 ab. Nach der Pause bauten die Arnstädter ab. Nick Schumacher köpfte ins eigene Tor. 3:1 für den FC Thüringen Jena. In der Schlussphase boten sich den Jenaern noch mehrere Möglichkeiten, um deutlicher zu gewinnen. Sören Bittner lief allein auf das leere Tor zu, schoss an den Innenpfosten, doch gelingt dem Einwechsler mit dem Schlusspfiff noch das 4:1.