Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Fangerfolg am Steingrabenteich
Kinder aus Frankenhain und Geraberg erleben gemeinsames Angelwochenende
Geraberg. Als am Samstagnachmittag die Sonne unerbittlich auf den Steingrabenteich in Geraberg herunterbrannte, konnten die Kinder und Jugendlichen vom Angelsportverein Frankenhain und dem Sportfischerverein Geratal gar nicht anders, als für einige Stunden eine andere Beschäftigung ihrem Hobby vorzuziehen: dem Besuch im Freibad.
Ansonsten aber stand das Angeln im Mittelpunkt ihres gemeinsamen Wochenendes, das nach dem coronabedingten Einfrieren der Vereinsaktivitäten einem Neustart glich. Für manchen der 15 Mädchen und Jungen war der Besuch im Morbacher Park in Geraberg außerdem von einem ordentlichen Fangerfolg gekrönt – wie im Fall von Paul, der einen stattlichen Karpfen von 68 Zentimetern aus dem Wasser zog.
Seit zwei Jahren ist das Zeltlager gesetzt. Im Frühjahr wird das Angelwochenende für die Kinder und Jugendlichen in Geraberg durchgeführt, im Herbst findet die Rückrunde an der Lütsche statt, erklärte Maik Siegling, der mit Sebastian Zehne für die Jugendarbeit bei den
Sportfischern verantwortlich ist. Zu den Frankenhainern hat man längst einen guten Draht gefunden, für den nicht zuletzt Gewässerwart Jörg Lehr sorgte. Viele Freundschaften sind seitdem entstanden und die Zeltlager stehen hoch im Kurs, schätzte Sebastian Zehne ein.
Neben dem Spaß steht auch die Vermittlung von Wissen auf dem Programm des kleinen Abenteuerurlaubs am Ufer des Steingrabenteichs. Denn wer das möchte, kann mit 8 Jahren den Jugendfischereischein beantragen, mit dem im Beisein von Erwachsenen geangelt werden darf. Ab 14 Jahre ist der reguläre Fischereischein möglich, zu dem eine Prüfung gehört. Ab der nächsten Woche werden in Geraberg wieder Kurse angeboten. „Inzwischen gibt es auch schon zwei Mütter, die von ihren Kindern inspiriert wurden und einen Fischereischein machen“, berichtete Maik Siegling.
Doch Erfahrungen haben die Mädchen und Jungen der beiden Vereine auch in der Praxis schon gesammelt. „Sie wissen genau, was zu tun ist“, sagte der Jugendwart über seine Schützlinge. Wenn beim Nachtangeln der Funkempfänger ein Signal der Rute meldet, kommen immer zwei bis drei andere zur Hilfe geeilt, freute sich Siegling über das Miteinander. „Für die Kinder ist es immer ein Erlebnis, einmal einen großen Aal zu fangen“, sagte er – 72 Zentimeter maß am vergangenen Wochenende das größte Exemplar.
Der nach einer Erweiterung im Jahr 2016 nunmehr knapp einen Hektar Wasser bietende Steingrabenteich ist gut mit Fischen besetzt. Vor zwei Wochen, als sinkende Infektionszahlen Entspannung bei den Kontaktbeschränkungen versprachen, wurde mit einem Anangeln in die Saison gestartet. 38 Mitglieder zählt der Sportfischerverein Geratal e. V. Geraberg mit seinem Vorsitzenden Detlef Bräuning.
An den Angel-wochenenden gleicht das Vereinsheim einer kleinen Jugendherberge. An einer langen Tafel wurde gemeinsam gegessen und beim Lagerfeuer am Abend die Fangerfolge ausgewertet. Dass es den Mädchen und Jungen an nichts fehlt, dafür sorgen die Vereinsmitglieder selbst. Einen großen Topf Nudeln mit Bolognese brachte beispielsweise Tobias Bräuning zum Mittagessen vorbei.
Bis zum nächsten Angelcamp müssen sich die Kinder und Jugendlichen nun einen Sommer gedulden, bis im Herbst an der Lütsche die Aussichten vor allem auf Zander gut stehen.