Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Digitale Medienkompetenz
Immer geht es um den selbstbestimmten und verantwortungsbewussten Umgang mit den Medien: Dazu gehört, Nachrichten verstehen, einordnen und von unzuverlässigen oder rein werblichen Inhalten unterscheiden zu können; Werbung, Falschinformationen oder Meinungsbeiträge zu erkennen und zu unterscheiden. Auch im Netz gelten zudem Regeln, die im persönlichen sozialen Miteinander wichtig sind: Der leichtfertige Umgang und die Präsentation von persönlichen Texten und Bildern bergen Risiken – von einer bedrohlichen Verletzung der Privatsphäre bis hin zu traumatischen Erlebnissen durch Kränkungen und Beleidigungen durch andere Nutzer. Ferner ist das Mobbing im Internet kein Kavaliersdelikt, da die Betroffenen oft schwer unter den Angriffen leiden und problematische Inhalte aus dem Internet oder von Smartphones nur schwer wieder entfernt werden können.
Gefahren erkennen und zugleich die vielfältigen Chancen der neuen Anwendungen ergreifen – das ist das Ziel, schließlich bieten Internet, soziale Medien und Co. bei allen Risiken auch viele Optionen, die das Leben erleichtern und bereichern: Wünschenswert ist, wenn Menschen Medien nicht nur für (ungefilterten) Konsum nutzen, sondern auch dazu, sich mit anderen auszutauschen und selbst kreativ zu werden. Freundschaften neu aufnehmen, alte Weggefährten nach vielen Jahren wieder kontaktieren, Beziehungen auch über räumliche Trennungen hinweg aufrechterhalten, den eigenen Horizont erweitern, immer Neues lernen und aktiv am Leben einer demokratischen und pluralistischen Gesellschaft teilnehmen – all dies ermöglicht digitale Medienkompetenz, und das macht sie zu einer Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts.
Heiko Kahl ist Geschäftsführer der Digitalagentur Thüringen. Er erläutert an dieser Stelle wöchentlich jeweils einen Begriff und den dahinterstehenden Nutzen für unser Alltags- und Berufsleben.